Asthma ist eine weltweite Volkskrankheit, die besonders in den letzten Jahrzehnten sehr viel häufiger auftritt. Laut WHO geht man weltweit von etwa 230 Millionen Betroffenen aus. In den meisten Fällen entwickelt sich die chronische, entzündliche Bronchialerkrankung im Kindesalter. Doch was genau ist eigentlich Asthma?
Wie macht sich ein Asthma-Anfall bemerkbar?
Als Asthma bronchiale bezeichnet man eine entzündliche Krankheit der Atemwege. Dabei können Asthmatiker:innen monate- oder jahrelang beschwerdefrei sein. Doch gelangen sie plötzlich, oft sogar unbewusst, mit einem bestimmten Auslöser in Kontakt, reagiert ihr Körper innerhalb weniger Minuten mit dem Alarmzustand: Alles ist jetzt auf Abwehr eingestellt, denn die Atemwege möchten loswerden, was sich in ihnen “verirrt” hat. Die Schleimhäute schwellen an und die Bronchien verkrampfen, wodurch sich die Atemwege wiederum verengen:
Das Atmen wird immer schwerer, weniger Sauerstoff gelangt in den Körper und dadurch steigt sogar der Puls. Ganze Sätze zu sprechen, kann sich wie eine unüberwindbare Herausforderung anfühlen. Oft kann man sogar hören, dass die Atemwege gerade Schwerstarbeit leisten müssen:: Durch die Verengung erzeugen Asthmatiker:innen meist ein pfeifendes oder brummendes Geräusch, überwiegend beim Ausatmen, und müssen stark husten – ein Zeichen dafür, dass jetzt dringender Handlungsbedarf besteht.
Doch was tut man genau, wenn man selbst oder eine Person im Umfeld einen Asthmaanfall erleidet? Hierbei kommt es auf den Auslöser an, der die Lunge in eine solche Alarmbereitschaft versetzt: Bei allergischem Asthma ist das ein Allergen, also eine bestimmte Sorte Pollen, Katzenhaare oder Hausstaubmilben. Es können aber auch Schadstoffe – beispielsweise am Arbeitsplatz – oder starke Gerüche sein, die das Asthma auslösen – genauso wie körperliche Belastung, beispielsweise ein schnelles Gehen oder ein kurzer Sprint.
Stellen sich die ersten Symptome eines Anfalls ein, sind diese sieben Schritte ratsam:
- Aus Gefahrensituation entfernen: Der erste Schritt muss immer sein, den belastenden Faktor zu vermeiden, also den Spaziergang im Feld zu unterbrechen, eine Laufpause einzulegen beziehungsweise die Parfümerie oder Werkstatt zu verlassen.
- Ruhe bewahren: Ein Asthma-Anfall löst bei vielen Betroffenen Angst aus. Umso wichtiger ist es nun aber, nicht in Panik zu verfallen, denn durch das schnellere Atmen sinkt der Kohlendioxidspiegel, das verengt die Blutgefäße im Hirn. Gleichzeitig wird hierdurch die Brustmuskulatur steifer und verkrampft, was das Gefühl der Atemnot intensiviert und Panik auslösen kann. Ein Weg, dem zu begegnen, ist die Nutzung des RC-FIT® CLASSIC. Das handliche Atemtherapiegerät gibt bei der Anwendung beruhigende, meditative Geräusche von sich. Zudem verlangsamt es das Ausatmen durch einen variablen Widerstand, wodurch Hyperventilation wirksam gestoppt werden kann.
- Wenn möglich: Peak-Flow messen. Das Protokollieren der Werte in einem Asthma-Tagebuch oder einer App hilft, den Krankheitsverlauf zu dokumentieren und besser zu beobachten.
- Notfallmedikamente einnehmen: Ein kurzwirksames, bronchialerweiterndes Spray gehört zur Basisausstattung der Asthmatiker:innen. In einigen Fällen verschreiben Ärzt:innen auch weitere Medikamente für den Notfall, beispielsweise Kortisontabletten.
- Atmung durch Körperhaltung vereinfachen: Die Torwartstellung (im Stehen Hände auf den leicht gebeugten Knien abstützen) oder der Kutschersitz (im Sitzen auf die Oberschenkel gestützt) erleichtern dem Brustraum, sich auszudehnen.
- Lippenbremse einsetzen: Wer mit gespitzten Lippen langsam, aber mit etwas Druck ausatmet, braut in den Bronchien einen Gegendruck auf und weitet sie auf diese Weise.
- Nachkontrolle: Wenn möglich nochmal Peak-Flow messen, um sicherzugehen, dass der Asthmaanfall vorbei ist.
Wie kann ich einem Anfall vorbeugen?
Es gibt einige Möglichkeiten, einen Asthmaanfall durch schnelle, gezielte Mittel zu behandeln. Doch was kann ich als Patient:in oder Angehörige:r tun, um diesen Notfällen vorzubeugen, damit sie gar nicht erst entstehen?
- Teilnahme an einer Asthma-Patient:innenschulung: Hier lernen Betroffene und ihre Angehörigen, wie sie sich im Notfall am besten verhalten – welche Atemtechniken und Körperhaltungen beispielsweise hilfreich sind, um die Atmung zu erleichtern.
- Das persönliche Notfallset: Dazu gehören Notfallmedikamente, eine Inhalierhilfe wie der RC-Chamber®, das RC-FIT® CLASSIC, ein Peak-Flow-Meter und ein Notfall-Plan. Sinnvoll ist zudem, möglichst nah am Körper einen Anhänger oder ein Hinweisschild zu tragen, das Ersthelfern bei einem Notfall zeigt, was sie tun sollen.
- Das Umfeld kennenlernen: Wer seinen Wohnort oder Arbeitsplatz nach potentiellen Allergenen oder Schadstoffen untersucht, ist im Notfall besser gewappnet. Für Betroffene des allergischen Asthmas sind der saisonale Pollenflugkalender oder die lokale Pollenflugvorhersage nützlicher Helfer.
Asthma sollte keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden, ganz egal, wodurch es ausgelöst wird. Dennoch sind Betroffenen und Angehörigen nicht die Hände gebunden: Für den Notfall und zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen gibt es hilfreiche Hinweise, mit denen Lungenpatient:innen ein normales, gesundes Leben führen können.
Quellen:
– Aktionsplan Asthma (Hrsg. Dt. Atemwegsliga), S2k-Leitline zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma (Hrsg. Dt. Atemwegsliga, Dt. Gesell. für Pneumologie und Beatmungsmedizin)
–Techniker Krankenkasse, 2022: Krankheitszeichen – woran erkenne ich Asthma? Abgerufen bei https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/asthma-bronchiale/krankheitszeichen-woran-erkenne-ich-asthma-2013036?tkcm=ab am 14.04.2023
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