Maskenschutz – Eine Herausforderung besonders für Atemwegserkrankte

Masken gehören in Corona-Zeiten mittlerweile zum Alltag. Welche Schutzmasken gibt es, und welche Masken sind für Atemwegspatienten geeignet?
 | 20.09.2020

Mund-Nasen-Masken wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingeführt, um die keimhaltige Ausatemluft des Personals bei Operationen zu filtern und infektiöse Komplikationen zu vermeiden (chirurgische Masken). Hiervon zu trennen sind sog. FFP (filtering face piece) Masken der Klassen 1 – 3, die den Maskenträger vor Infektionen durch Aerosole schützen sollen. Diese Masken unterliegen in der Herstellung europäischen Normen, die die Dichtigkeit der Maske auf Bakterien- und Luftdurchlässigkeit festschreiben.

Wozu sind Masken sinnvoll?

Damit Bakterien und Viren eine Infektion auslösen können ist eine minimale Infektionsdosis, sog. Schwellendosis, zu überwinden. Da die Keime sich schnell teilen ist es notwendig, dass die körpereigene Abwehr sich mit möglichst wenig Keimen „herumschlagen muss“ – denn bekommen die Keime die Oberhand ist der Kampf meist verloren und es erfolgt ein klinisches Krankheitsbild. Eine Reduktion von Keimen (Bakterien und Viren) ist durch das Tragen von Mund-Nasen Masken möglich.

Welche Maske schützt?

Wie Untersuchungen gezeigt haben ist der Schutz durch solche Masken je nach verwendetem Material sehr unterschiedlich. Ist das Material sehr dicht vermindert sich die Keimdurchlässigkeit, aber es steigt der Atemwegs- widerstand schnell an. Ein guter Kompromiss zwischen Durchlässigkeit und Atemwegswiderstand ist bei chirurgischen Masken erreicht. Da die Luft immer den Weg mit dem kleinsten Widerstand nimmt, ist darauf zu achten, dass die verwendete Maske dicht mit dem Gesicht abschließt. Ist das nicht der Fall wird die virenhaltige Luft an der filtrierenden Maske ein- bzw. ausgeatmet. Masken mit Ausatemventil sind aus diesem Grunde ebenso abzulehnen, wie die nach allen Seiten offenen „Schweißermasken“.

maskenschutz atemwegserkrankungen 2

Maske für Atemwegspatienten

Bei Patienten mit pulmonalen oder kardialen Vorerkrankungen erhöht das Tragen einer Maske die Schwierigkeiten bei der Atmung und vermehrt die Atemarbeit.

Es empfiehlt sich in solchen Fällen, insbesondere wenn die Sekundenkapazität (FEV 1) weniger als 30% des Sollwerts ist, eine Blutgasanalyse vor und mit anliegender Maske durchzuführen.

Falls eine zusätzliche Sauerstoffgabe erfolgt muss beachtet werden, dass der Sauerstoffschlauch zwischen Gesichtshaut und Maske keine Undichtigkeit (Leckage) entsteht.

Die Maske filtert nicht nur die Ein- und Ausatemluft, sondern sie verkürzt bei Husten und Niesen auch den Weg den die mit Viren belasteten Aerosolpartikel fliegen.

Wenn man darüber hinaus bedenkt, dass kleine Aerosolpartikel (Tröpfchen) die im Durchmesser unter 5 µm liegen bis zu einer Stunde in der Luft schweben und Tröpfchen mit einem Durchmesser von 1 µm fast dauernd in der Schwebe bleiben, erklärt sich von selbst warum in geschlossenen Räumen die Gefahr einer Virusübertragung deutlich höher liegt als in Räumen mit guter Lüftung oder im Freien.

BITTE BEACHTEN SIE:
Die Abstandsregel von 1,5 m bleibt auch mit Maske einzuhalten.

Quellen:
– Dellweg et al. Stellungnahme der DGP; Prof. Dr. med. Ulrich Cegla
– Foto: Lubo Ivanko / Shutterstock.com, Perfect Wave / Shutterstock.com

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