Corona-Virus: Die wichtigsten Fragen und Antworten bei Asthma & COPD

Wir haben die häufigsten Fragen von Atemwegspatienten rund um das Coronavirus gesammelt. Die Antworten finden Sie hier.
 | 27.04.2020

Diese Krise hat es in sich! Wie selten zuvor hat Corona unsere gewohnte Welt in einem atemberaubenden Tempo verändert – und viele Menschen mit noch mehr Fragen zurückgelassen. Zu diesen Menschen gehören nicht zuletzt Patienten mit Asthma und COPD, die aufgrund ihrer Vorerkrankung besonders betroffen sind.

Die folgenden Informationen beantworten die zugrunde liegenden Fragen vielleicht nicht immer endgültig – sie bieten aber hilfreiche Orientierung und viele nützliche Links zu weiterführenden Informationen von vertrauenswürdiger Stelle.

Corona-FAQ

Habe ich mich mit dem Coronavirus angesteckt?

Weil die Symptome von COVID-19 nicht spezifisch für die Erkrankung sind, ist die Unterscheidung – z. B. von einer Grippe – anhand von Symptomen wie Husten und Fieber nicht ohne einen Test zu treffen.

Derzeit sind Tests auf COVID-19 allerdings nicht immer sinnvoll bzw. möglich. Ein Online-Fragebogen der Charité Berlin namens CovApp kann Ihnen helfen, die Notwendigkeit eines Arztbesuches oder Coronavirus-Tests besser einzuschätzen.

https://covapp.charite.de


Sollte ich Termine beim Arzt oder im Krankenhaus derzeit vermeiden?

Routinetermine, für die kein akuter Anlass besteht, können Sie auf später im Jahr verschieben, bis das Ansteckungsrisiko wieder gesunken ist. Besprechen Sie sich aber in jedem Fall mit der zuständigen Fachkraft, bevor Sie eigenständig bereits vereinbarte Termine absagen. Viele Einrichtungen sagen von sich aus Routinetermine ab oder ersetzen sie durch Telefontermine.


Wie kann ich Infektionen der Atemwege vorbeugen?

Akute Infektionen sind für Lungenpatienten in zweifacher Hinsicht ungünstig: Zum einen sind die Erkältungssymptome – z.B. einer gewöhnlichen Bronchitis – bei ihnen oft besonders stark ausgeprägt. Zum anderen sind akute Infektionen häufig die Auslöser von Exazerbationen bei COPD und Asthma.

Klar, eine regelmäßige Händehygiene ist jetzt wichtig, um einer Ansteckung mit Erregern vorzubeugen! Aber auch der hygienische Umgang mit Lebensmitteln und das Reinigen von Hilfsmitteln sind sinnvolle Maßnahmen.

Mehr Informationen im Artikel „Hygienetipps – So beugen Sie Infektionen vor“


Sollte ich eine Atemmaske oder einen Mundschutz tragen?

Atemwegserkrankten werden sogenannte FFP-Masken, die den Träger vor einer Ansteckung schützen, nicht unbedingt empfohlen, wenn ihre Atmung dadurch erschwert wird. Achten Sie in der Öffentlichkeit stattdessen auf ausreichend Sicherheitsabstand zu anderen Menschen und fassen Sie sich mit ungewaschenen Händen nicht an Mund oder Nase.

Das Tragen einer Mund- und Nasen-Bedeckung – wie es gerade in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr deutschlandweit als Pflicht eingeführt wurde – ist hingegen unbedenklich. Allerdings müssen Sie wissen, dass Sie durch das Bedecken von Mund und Nase mit einem Tuch oder einem Schal weniger sich selbst, sondern vor allem andere Menschen schützen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert über verschiedene Arten von Mund-Nasen-Bedeckungen, deren jeweilige Schutzfunktion und was beim Tragen zu beachten ist:

www.infektionsschutz.de


Kann das Virus über Lebensmittel oder Gegenstände übertragen werden?

Es gibt derzeit keinen Hinweis darauf, dass sich Menschen über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Übertragungen über Oberflächen sind zwar durch Schmierinfektionen denkbar, aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich.

Weitere Fragen und Antworten zu den Übertragungswegen des Coronavirus hat das Bundesinstitut für Risikobewertung für Sie zusammengestellt:

www.bfr.bund.de


Was ist bei der Einnahme von Medikamenten, z.B. Kortison, zu beachten?

Nehmen Sie Ihre gewohnten Medikamente weiter ein und setzen Sie keinesfalls Medikamente eigenständig ab. Das gilt auch für inhalative Kortisonpräparate, die das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus – entgegen anderslautender Meldungen – nicht erhöhen. Dies geht aus einer gemeinsamen Stellungnahme der Berufsverbände der Pneumologen, Pädiater und pneumologischen Pädiater hervor:

www.pneumologie.de


Sollte ich als Lungenpatient jetzt so viel wie möglich zu Hause bleiben?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, seine sozialen Kontakte so weit wie möglich zu beschränken und vor allem Menschenansammlungen zu meiden. Meiden sollten Sie auch Reisen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das gilt besonders, wenn Sie Symptome wie Fieber, Husten oder eine Infektion des Brustraums haben. Wenn Sie noch berufstätig sind, arbeiten Sie nach Möglichkeit von zu Hause aus.

Aufenthalte im Freien, z.B. ein Spaziergang im Park, sind aber nach wie vor erlaubt und auch empfehlenswert, sofern Sie den Mindestabstand von 2 Metern zu anderen Menschen einhalten.


Darf ich raus, um mich zu bewegen bzw. Sport zu treiben?

Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Auch in der aktuellen Situation ist es wichtig, dass Sie ein angemessenes Bewegungsprogramm in Ihren Tagesablauf integrieren. Das führt zu einer verbesserten Belüftung der Lunge, einer besseren Durchblutung der Schleimhaut in den Atemwegen und zu einer Stärkung der Immunabwehr.

Wie ein solches Programm aussehen könnte und was Sie dabei beachten sollten:

Fit trotz Ausgangsbeschränkung


Ist eine Reha auch in Zeiten von Corona möglich?

Nach einer Empfehlung der Deutschen Rentenversicherung sollen Rehaeinrichtungen derzeit keine neuen Patienten in die stationäre Reha aufnehmen, die über den normalen Antragsweg kommen. Bereits genehmigte Maßnahmen sollen daher bis auf Weiteres verschoben werden. Anschlussheilbehandlungen – also Rehamaßnahmen im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt – werden nach wie vor durchgeführt.

Ausführliche Informationen erhalten Sie unter:

www.ihre-vorsorge.de

Quellen:
– Foto: Fotolia.com

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