Kraftquellen, Ressourcen – viel genannt, doch leider wenig genutzt
Als Kraftquelle (Ressource) kann alles dienen, was ein Patient in einer bestimmten Situation als wertvoll oder hilfreich erlebt. Trotz der vielen Arten von Kraftquellen gibt es doch einige typische Merkmale:
- Jede Herausforderung durch die Krankheit verlangt andere Kraftquellen.
- Kraftquellen können sich von Krankheitsphase zu Krankheitsphase wandeln.
- Manchmal kann eine Kraftquelle auch eine Belastung sein.
Bevor Sie zu Ihren individuellen Kraftquellen aufbrechen, stellen Sie sich vielleicht die Frage:
Warum sind Kraftquellen für mich so wichtig?
Auf diese berechtigte Frage gibt es keine simple Antwort. Ich hoffe, Sie sind bereit für ein klein wenig Theorie?
Wegweisende Erkenntnisse, warum Kraftquellen so wichtig sind:
- die Psychoneuroimmunologie weist nach, dass unsere Gefühlslage einen messbaren Effekt auf unser körpereigenes Immunsystem hat.
- die Positive Psychologie zeigt zudem, dass unsere Gefühlslage unsere Wahrnehmung lenkt.
Das Wichtigste bei beiden Befunden ist die Erkenntnis, dass wir unsere Gefühlslage durch Kraftquellen beeinflussen können:
- Bereits die Erinnerung an angenehme Dinge aus unserem Leben aktiviert im Gehirn die Zentren für positive Stimmung. Dadurch wird unsere Immunreaktion verstärkt.
- Unser Gehirn kann nicht einerseits angenehme Erfahrungen aktivieren und gleichzeitig durch unangenehme Gefühle überflutet werden.
- Angenehme Gefühle erweitern unsere Wahrnehmung in Richtung umfassendes Wohlbefinden (Geist – Körper – Psyche – Beziehungen).
Ein ziemlich dichter Theorie-Dschungel, durch den Sie sich schlagen mussten, bevor wir uns nun den Kraftquellen nähern. Es erscheint aber wichtig, die Ressourcen-Arbeit fachlich solide zu begründen. Sonst wird sie leicht mit Esoterik-Methoden oder Positivem Denken in einen Topf geworfen.
Wie sieht Kraftquellen-Arbeit konkret aus?
Es gibt inzwischen mehrere ausgearbeitete Konzepte zur therapeutischen Ressourcen-Stärkung. Am bekanntesten sind:
- das TRUST-Konzept (Diegelmann und Isermann)
- das Zürcher Ressourcen Modell (Storch und Krause)
- die Systematische Ressourcenaktivierung (Flückiger und Wüsten)
Für die Selbsthilfe bei chronischen Lungenerkrankungen lassen sich aus diesen Konzepten hilfreiche Impulse ableiten. Ich habe für Sie eine TOP TEN-Liste zur Kraftquellen-Arbeiterstellt:
- ABC des Wohlbefindens
- Kraftquellen-Imagination
- Ressourcen-Vorbilder
- Wunderfrage
- Die Bäume meines Lebens
- BERLIN-Ressourcen-Checkliste
- Dankbarkeits-Tagebuch
- Ja-und-Nein-Tage
- Krisen-ABC
- Sätze vollenden
Auf dem „Merkzettel für die Kühlschranktür“ finden Sie diesmal meinen Favoriten zur Ressourcen-Stärkung. Ich bin neugierig, ob er auch für Sie zur täglichen Kraftquelle wird…
Übung: ABC des Wohlbefindens
Wählen Sie einen beliebigen Buchstaben aus dem Alphabet aus, zum Beispiel „S“
Überlegen Sie 3 bis 5 Dinge, die mit „S“ beginnen und für Sie mit angenehmen Erinnerungen und Wohlbefinden verbunden sind, zum Beispiel:
- Sauerstoff
- Seeluft
- Sommertage mit den Enkelkindern
- Schaumkrone auf dem Bier …
- …
Sie können auch einen Satz bilden: Schön langsam mit meiner Frau spazierengehen…
Der Trick: Es kann schwierig sein, 3 bis 5 positive Begriffe zu finden. Durch diese positive Anstrengung wird unser Gehirn von „Streß“ umgeschaltet auf „Vorfreude“.
Der Effekt: Das negative Gedanken-Karussell wird angehalten – die positiven Netzwerke im Gehirn werden gestärkt.
Merkzettel für die Kühlschranktür als PDF
Stöbern Sie nach weiteren Anleitungen im Netz
Jeder sollte für sich selbst herausfinden, aus welcher Kraftquelle er schöpfen möchte. Für die meisten Übungen finden Sie brauchbare Anleitungen im Internet. Stöbern Sie ein wenig und probieren Sie aus, was für Sie passt. Dabei sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Vorhandene Kraftquellen wahrnehmen und stärken
- Frühere und ungenutzte Kraftquellen aufspüren und wiederbeleben
- Neue Kraftquellen entdecken und aufbauen.
Sollten Sie sich für eine Übung aus der TOP TEN-Liste besonders interessieren und keine Informationen dazu finden, so können Sie gerne per Mail eine Anleitung bei mir anfordern: info@monikatempel.de
Liebe Elke,
schon mal daran gedacht, einer Lungensportgruppe beizutreten? In diesen Gruppen wird u.a. die Muskulatur trainiert, um die Atemnot bei Lungenerkrankungen zu reduzieren. Unter lungensport.org kannst du eine Gruppe in deiner Nähe suchen.
Übungen, die du leicht zu Hause umsetzen kannst, findest du auch hier auf leichter-atmen.de unter folgendem Link: http://www.leichter-atmen.de/blog/atemuebungen
Bei Untergewicht ist auch die Ernährung ganz wichtig, um wieder Muskeln aufzubauen. Mehr dazu hier: https://www.leichter-atmen.de/copd-untergewicht
Das Thema „Depressionen“ haben wir grundsätzlich im Artikel ‚Depressionen und Ängste bei COPD‘ behandelt. Vielleicht findest du dort noch einige Anregungen.
Die Suche nach einem Psychotherapeuten ist bestimmt ein guter Schritt – auch wenn es noch etwas dauert, bis du einen Termin bekommst.
Wir wünschen Dir viel Kraft für 2018!
Hallo Edith,
mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung Kannst du nichts verkehrt machen.
Schau oben in der Kopfzeile unter „Therapie“ – Ernährungsterapie nach. https://www.leichter-atmen.de/copd-ernaehrung
Hier stehen gute Tipps auf deine Fragen
Liebe Grüße
Michael
Bin 76 Jahre jung Diagnose COPD frage was darf nicht essen bekomme noch keine medykamente . Wohne in Gütersloh
Hallo Georg Danke für deine Antwort !
Darf ich wissen, welche Medikamente du hast ?
Habe die Copd schon länger, bin immer gut damit zurecht gekommen….
Aber diese Situation bringt mich an meine Grenzen. Bin untergewichtig und Mutlos und Kraftlos.
Würde gerne wieder Muskeln aufbauen und meine Gehstrecke verlängern und die Atemnot verbessern. Kennt jemand Übungen die mir dabei helfen können ? Wegen meiner Psyche werde ich mal den Hausarzt auf das Medikament ansprechen. Bin schon 2 Wochen dabei irgendwo einen Termin bei einem Psychotherapeut/in zu bekommen….. Schlechte Jahreszeit um überhaupt jemand zu erreichen.
Hallo Elke,
Ich habe COPD gold 4 und bin mit 5 Medikamenten gut eingestellt. Für das psychische Tief wurde mir im Oktober Pregabalin 75mg verordnet. Mir geht’s seitdem wieder super.
Habe Copd Stufe 3 . Hatte in den letzten 3 Monaten 2 Lungenentzündungen. Das hat meine Atmung verschlechtert. Mittlerweile leide ich wohl auch an Depressionen, habe Angstzustände und kann mich an nichts mehr freuen. In meinem Kopf dreht sich ein Hamsterrad……
Kann mir bitte jemand Tips geben wie ich aus diesem Tief wieder raus komme ?
Hallo
Martina Sennewald |ich habe es nur mit einem
Medikament geschafft.
Aber es war sehr schwer, da es Nebenwirkungen hatte/ hat.
Versuch es mal mit …..
Lg
Bin jetzt 564 tage Rauch frei.Hatte eine Lungen OP. und habe danach sofort das Rauchen auf gehört. Meine letzte Zigarette war damals zwei tage vor der OP. Und ich habe seid dem keine Lust mehr darauf gehabt.