Ausgeschlafen in den Tag zu starten, ist die beste Voraussetzung, um den Alltag mit einer chronischen Lungenkrankheit wie Asthma oder COPD zu bewältigen. Viele Patienten klagen jedoch über eine im Tagesverlauf anhaltende Müdigkeit, die sich negativ auf Antrieb und Lebensfreude auswirkt.
Teilnehmer einer neuen Studie gaben die Auswirkungen einer chronischen Erschöpfung (Fatigue) sogar als Schlüsselfaktor für die abnehmende Lebensqualität im Verlauf ihrer COPD-Erkrankung an.
Als Auslöser dieser Entwicklung kommen mehrere Faktoren in Frage.
4 Ursachen für Müdigkeit bei Asthma & COPD
- Schlafstörungen aufgrund von Husten und Atemnot Die für obstruktive Lungenkrankheiten typische Verengung der Atemwege ist im Schlaf besonders ausgeprägt. Für die Patienten kann sich dies durch verstärkten Husten und Luftnot in der Nacht bemerkbar machen. Was tun? Nächtliche Symptome lassen sich eventuell durch die Verabreichung langwirksamer Medikamente, die morgens und abends eingenommen werden, verringern. Sprechen Sie mit Ihrem Lungenfacharzt über die nächtlichen Beschwerden und Möglichkeiten, diese zu behandeln.
- Sauerstoffabfälle im Schlaf Im Schlaf beruhigt sich unsere Atmung, so dass weniger Luft ein- und ausgeatmet wird. Was bei gesunden Menschen unkritisch verläuft, kann bei Lungenpatienten zu vorübergehenden Abfällen des Sauerstoffdrucks im Blut führen. Kopfschmerzen, Benommenheit und Müdigkeit am Morgen sind typische Symptome für dieser nächtlichen Atmungsveränderungen. Sie werden vor allem bei solchen Patienten beobachtet, die tagsüber grenzwertige Blutgaswerte aufweisen. Was tun? Treten die genannten Symptome bei Ihnen auf, sollte Ihr Lungenfacharzt eine ambulante Messung der Atmung im Schlaf anweisen. Eventuell ist auch eine stationäre Untersuchung im Schlaflabor notwendig. Wird eine Sauerstoffunterversorgung oder ein erhöhter CO2-Wert im Schlaf festgestellt, helfen eine Sauerstofftherapie oder eine nächtliche Beatmungstherapie (NIV) dabei, das Schlafprofil zu verbessern.
- Nebenwirkungen von Medikamenten Viele Wirkstoffe, die bei Asthma und COPD zum Einsatz kommen, können als Nebenwirkung den Schlaf stören. Dazu gehören vor allem die Gruppe der Beta2-Sympathomimetika und ganz besonders der Wirkstoff Theophyllin. Was tun? Besprechen Sie mit Ihrem Lungenfacharzt die möglicherweise Müdigkeit auslösende Wirkung Ihrer Medikamente und denken Sie gemeinsam über Alternativen oder eine Anpassung der Medikation nach. Auf keinen Fall sollten Sie Medikamente eigenständig absetzen, wenn Sie dies nicht zuvor mit Ihrem Lungenfacharzt besprochen haben.
- Schlafstörungen aufgrund von Depressionen Depressive Verstimmungen, die besonders bei COPD gehäuft auftreten, können die Schlafqualität der Betroffenen vermindern. Was tun? Wenn Sie unter Depressionen leiden, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen! Vertrauen Sie sich am besten Ihrem Haus- oder Lungenfacharzt an und sprechen Sie mit ihm über Möglichkeiten einer psychotherapeutischen Begleitung. Weitere Informationen erhalten Sie im Artikel „Depression – Warnzeichen und Hintergründe“.
Fazit
Jeder schläft schon mal schlecht und fühlt sich am Folgetag müde und erschöpft. Das gilt aufgrund der zusätzlichen Belastungen in besonderem Maße für chronische Lungenpatienten. Wer sich jedoch über längere Zeiträume hinweg müde und schlapp fühlt, sollte sich mit ärztlicher Unterstützung auf die Suche nach den Ursachen begeben.
Was Sie selbst gegen Müdigkeit tun können und wie Sie Schlafstörungen erkennen, lesen Sie im Artikel Schlafstörungen bei Asthma & COPD
Quellen:
– Deutsches Krebsforschungszentrum: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel. Einblick. Ausgabe 02/2020
– Zentrum für Krebsregisterdaten: Krebsarten. 17.12.2019
– Foto: Natalia Lisovskaya / Shutterstock.com
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