Morgens gut ausgeruht aufwachen und mit viel Elan in den Tag starten – so stellt man sich das idealerweise vor. Wer jedoch mit Schlafstörungen kämpft, dem fehlen Antrieb und Energie im Tagesverlauf. Nicht wenige Asthma und COPD-Patienten sind betroffen.
Gesunder Schlaf
Ein gesunder Schlaf in der Nacht ist eine wichtige Voraussetzung für unsere körperliche Regeneration. Er dauert je nach Schlaftyp 6-9 Stunden und durchläuft mehrere Schlafzyklen, in denen sich Leicht-, Tief- und Traumschlafphasen abwechseln – auch kurze Wachphasen sind durchaus normal.
Entscheidend für einen erholsamen Schlaf ist vielmehr die Schlafqualität, d.h. der harmonische Ablauf der einzelnen Schlafzyklen. Wird dieser Ablauf gestört, schränkt das die Erholsamkeit des Schlafs ein.
Schlafstörungen – Sind Sie betroffen?
Jeder schläft schon mal unruhig – in stressigen oder seelisch belastenden Situationen auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Von chronischen Schlafstörungen sprechen Mediziner, wenn man über einen Monat hinweg (mind. drei Nächte in der Woche) keinen erholsamen Schlaf findet und sich tagsüber müde und kraftlos fühlt.
Typische Symptome von Schlafstörungen:
- Schwierigkeiten beim Einschlafen
- Mehrmaliges Aufwachen oder stundenlanges Wachliegen in der Nacht
- Gefühl der Erschöpfung schon beim Aufstehen
- Müdigkeitsgefühl und erhöhtes Schlafbedürfnis am Tag
- Allgemeine Unlust und Energiemangel
- Kopfschmerzen beim Aufwachen
- Konzentrationsschwächen
Wie beeinflussen Asthma und COPD den Schlaf?
Im Zusammenhang mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD treten häufig Beschwerden auf, die sich ungünstig auf den Schlaf auswirken können:
- Die liegende Position im Schlaf erhöht den Druck auf den Brustkorb und verkleinert das Lungenvolumen zusätzlich (besonders bei Übergewicht).
- Symptome wie Husten und Atemnot können nachts auftreten und einen durchgehenden Schlaf verhindern.
- Auch psychische Faktoren wie Stress, Sorgen und Depressionen, die häufig in Zusammenhang mit chronischen Atemwegserkrankungen auftreten, beeinflussen die Schlafqualität.
- Die Schlafapnoe – eine Erkrankung, die mit Atemaussetzern beim Schlafen einhergeht – zählt zu den häufigen Begleiterkrankungen bei Asthma und COPD.
- Manche Medikamente, die bei Asthma und COPD zum Einsatz kommen, können Schlafstörungen als Nebenwirkung verursachen.
Was können Sie gegen Schlafprobleme tun?
Wenn die oben genannten Symptome auftreten, ist der Lungenfacharzt der erste Ansprechpartner. Dieser wird anhand von einer Anamnese und möglicherweise speziellen Fragebögen untersuchen, ob Schlafstörungen vorliegen bzw. wie stark die Beschwerden ausgeprägt sind.
Je nach Ergebnis wird er weitere Maßnahmen einleiten:
- Wenn Ihre Medikamente in Verdacht stehen, Schlafstörungen zu verursachen, dann sollte möglichst eine Umstellung durch den Lungenfacharzt erfolgen. Unter den bronchialerweiternden Wirkstoffgruppen ist besonders Theophyllin für solche Nebenwirkungen bekannt.
- Bronchialerweiternde Präparate, die nicht nur morgens, sondern auch abends eingenommen werden, können eventuell für Patienten mit Schlafstörungen von Vorteil sein.
- Eine Untersuchung im Schlaflabor kann Hinweise auf Art und Schwere möglicher Atmungsstörungen im Schlaf liefern und anzeigen, ob eine nächtliche Sauerstoff- oder Beatmungstherapie die Schlafqualität verbessern kann.
Aber auch die Betroffenen selbst können aktiv werden:
- Führen Sie einen möglichst aktiven Lebensstil mit viel Bewegung und Sport. Aber Vorsicht! Muten Sie sich nicht zu viel zu und sorgen Sie für ausreichend Entspannung und Erholung im Alltag.
- Überlegen Sie, ob Veränderungen Ihrer Lebensumstände oder der Schlafumgebung eine Besserung bewirken können.
- Rauchkonsum oder übermäßiger Konsum von Kaffee und Alkohol begünstigen Schlafstörungen. Stellen Sie das Rauchen ein und beschränken Sie den Genuss von Koffein und Alkohol auf ein Minimum.
- Die Krankheitsbewältigung stellt chronische Lungenpatienten vor schwere Herausforderungen – Überforderung, seelische Nöte und Angstgefühle sind nicht selten die Folge. Überlegen Sie z.B. mit Ihrem Haus- oder Lungenfacharzt, ob eine verhaltenstherapeutische Unterstützung sinnvoll ist.
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