Die Studie hat nach der Veröffentlichung im American Journal of Preventive Medicine Ende 2019 für Schlagzeilen gesorgt. Aus gutem Grund: Erstmals wird darin das Dampfen von E-Zigaretten als Ursache von chronischen Lungenkrankheiten wissenschaftlich untersucht.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- Von 19.000 Studienteilnehmern entwickelten 1.000 Menschen im Verlauf von 2 Jahren eine chronische Lungenerkrankung wie Asthma oder COPD.
- Raucher waren erwartungsgemäß am stärksten gefährdet – bei ihnen war das Erkrankungsrisiko gegenüber Menschen, die weder rauchen noch dampfen, um etwa 150 Prozent erhöht.
- Aber auch Dampfer hatten ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko. Das Dampfen von E-Zigaretten könnte demnach einen unabhängigen Risikofaktor für die Erkrankung an Lungenkrankheiten darstellen.
- Das größte Risiko (um 230 Prozent erhöht) ist laut der Studie allerdings mit gleichzeitigem Rauchen und Dampfen verbunden.
Beschränkte Aussagekraft der Studie
Die Autoren weisen selbst auf einige Beschränkungen der Studie hin. So entwickeln sich chronische Lungenerkrankungen über Jahre, bevor die Betroffenen auffällige Beschwerden spüren – die diagnostizierten Erkrankungen könnten also zu Beginn der Studie bereits bestanden haben.
Zudem konnte der vergangene Rauch- bzw. Dampfkonsum der Studienteilnehmer nicht genau erfasst werden. Welche Ursache den im Studienzeitraum diagnostizierten Erkrankungen zu Grunde liegt, konnte im Rahmen der Studie daher nicht festgestellt werden. Die Aussagekraft der Ergebnisse ist vor diesem Hintergrund strittig. Eines bleibt jedoch sicher: Rauchen ist der mit Abstand größte Risikofaktor für die Gesundheit der Atemwege.
Wie gefährlich sind E-Zigaretten?
Auch nach der aktuellen Studie lässt sich diese Frage nicht beantworten, weil immer noch aussagekräftige Langzeitstudien fehlen. Es vermehren sich jedoch die Hinweise, dass das Dampfen (besonders in Kombination mit fortgesetztem Rauchkonsum) die Atemwegsgesundheit stark beeinträchtigen kann.
Es gilt also nach wie vor: Für Raucher, die den Ausstieg nicht ohne Weiteres schaffen, kann der konsequente Umstieg auf E-Zigaretten eine Möglichkeit darstellen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Das endgültige Ziel muss hier wie dort jedoch die Abstinenz von Zigaretten jeglicher Art sein.
Siehe dazu: E-Zigaretten – Besser als ihr Ruf?
Quellen:
– Dharma, N. (et al.): Association of E-Cigarette Use With Respiratory Disease Among Adults: A Longitudinal Analysis. In: American Journal of Preventive Medicine, 2019.
– ZEIT Online: E-Zigaretten: Zweifel an Studie zu Gesundheitsgefahr von Dampfen. 19. Dezember 2019.
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