Schleim lösen bei COPD

Eines der häufigsten Symptome bei einer COPD-Erkrankung ist die starke Verschleimung der Lunge. Denn das zähe Sekret sitzt oft fest – das Abhusten kostet also richtig Kraft. Doch das muss nicht sein, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sein Sekret zu „managen“.
 | 26.09.2023

Die COPD ist eine chronische Lungenerkrankung, die die Atemwege dauerhaft beeinträchtigt und zu Atemnot, Husten und vermehrter Schleimproduktion führen kann. Eines der Hauptziele bei der Behandlung von COPD ist daher das effektive Abhusten des zähen, festsitzenden Schleims – denn das soll die Atemwege befreien und Atemnot reduzieren. Doch wie genau funktioniert das?

Vibrationen gegen Verschleimung bei COPD

Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Oszillation. Dabei handelt es sich um sanfte Vibrationen, die mithilfe eines speziellen Geräts an die Atemwege weitergegeben werden. Diese Schwingungen sollen helfen, festsitzenden Schleim zu lockern und das Abhusten zu erleichtern. Die Wirkweise kann man sich in etwa wie bei einer Ketchupflasche vorstellen: Stelle man die Flasche nur auf den Kopf, dauert es ewig, bis sich der Inhalt von den Wänden löst. Wenn man sie jedoch schüttelt und ein bisschen klopft, dann wird eine mechanische Schwingung erzeugt, die dafür sorgt, dass der Ketchup herausfließt – genau wie bei oszillierenden Atemtherapiegeräten. Hier wird der Schleim von den Bronchialwänden gelöst und über das Husten sanft nach draußen befördert.

Neben der Oszillation hat sich noch ein weiterer Ansatz bewiesen, zu einem effektiven Sekretmanagement beizutragen: PEP. Die Abkürzung steht für Positive expiratory pressure, übersetzt also positiver Ausatemdruck. Einfacher ausgedrückt: PEP sorgt dafür, dass gegen einen leichten Widerstand ausgeatmet wird, was das Lösen von festsitzendem Schleim unterstützt.

Effektives Sekretmanagement bei COPD – dank Oszillation und PEP

Ein Beispiel für ein Atemtherapiegerät, das diese beiden Ansätze – also PEP und Oszillation – verbindet, ist das RC-FIT®. Mit seiner kompakten Größe passt er in jede Hosentasche. Er gibt bei der Anwendung außerdem einen sanften Ton ab, was besonders in Fällen der Atemnot beruhigend sein kann – zudem erhält man so automatisch ein Feedback, ob die Atmung konstant ist. Er kann im Sitzen, Liegen und Stehen verwendet werden und ist einfach zu reinigen.

Auch das RC-Cornet® PLUS basiert auf Oszillation mit PEP – bei regelmäßiger Anwendung kann es sogar dafür sorgen, dass Klinikaufenthalte seltener und der Antibiotikabedarf reduziert werden, speziell bei COPD-Patient:innen. In der Anwendung dieses Atemtherapiegeräts lässt sich individuell auswählen, ob man die Atemwege weiten oder den Bronchialschleim abhusten möchte. Außerdem ist der Widerstand bei PEP-Anwendungen variabel – ganz nach Zustand und Wunsch des oder der Anwender:in. Und nicht zuletzt kann es mit der Inhalationstherapie kombiniert werden, indem man das RC-Cornet® PLUS einfach an den Vernebler anschließt – zwei Fliegen mit einer Klappe.

Das sind die Vorteile beim aktiven Sekretmanagement:

  • Verbesserte Sekretlösung: Die Oszillations- und PEP-Anwendungen tragen dazu bei, Schleim effektiver zu lösen, was die Atemwege befreit und die Atemnot reduziert.
  • Erhöhte Lebensqualität: Durch die Befreiung der Atemwege kann die Oszillationstherapie erreichen, dass COPD-Patient:innen sich insgesamt besser fühlen und die Aktivitäten des täglichen Lebens wieder genießen können.
  • Längerfristige Vorteile: Regelmäßige Anwendung der Oszillationstherapie kann Patienten helfen, langfristig die Gesundheit ihrer Atemwege zu erhalten oder sogar zu steigern.

Die Therapie mit Oszillation und PEP bietet eine vielversprechende Möglichkeit zur Bewältigung von zähem Sekret, das bei Erkrankungen wie COPD entsteht. Durch ihre sanfte Wirkweise löst sie Schleim und befreit die Atemwege – und kann dabei dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern und Atembeschwerden zu reduzieren.

Quellen:
– Cegla, U. (2000). Physiotherapie mit oszillierenden PEP-Systemen (RC-Cornet®, VRP1®) bei COPD1. Pneumologie (Stuttgart, Germany). 54. 440-6. 10.1055/s-2000-7685.
– Cegla U H, Retzow A. Physiotherapie mit dem VRP1 bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen – Ergebnisse einer Multizenterstudie. Pneumonie. 47; 1993 636-639
– Merz, P. (Ed.). (2021). Hilfsmittel und apparative Unterstützung. Physiotherapie in der Inneren Medizin. Georg Thieme Verlag, 175-208.
– Fagevik Olsén M, Lannefors L, Westerdahl E. Positive expiratory pressure – Common clinical applications and physiological effects. Respir Med. 2015 Mar;109(3):297-307. doi: 10.1016/j.rmed.2014.11.003. Epub 2014 Nov 12. PMID: 25573419.
– CEGLA, 2023: RC-FIT® CLASSIC. Abgerufen bei https://www.cegla.de/produkte/atemtherapie/rc-fit-classic am 14.08.2023
– CEGLA, 2023: RC-Cornet® PLUS. Abgerufen bei https://www.cegla.de/klinikprodukte/rc-cornet-plus am 14.08.2023
– Foto: mi_viri / Shutterstock.com

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