Duftende Köstlichkeiten, fröhliches Treiben und bunt beleuchtete Häuser – das ist Weihnachten. In der festlichen Jahreszeit, die oft von lang gehegten Traditionen geprägt ist, können Menschen mit COPD und Asthma jedoch auch vor besonderen Herausforderungen stehen. Denn die kalte Winterluft, reichhaltige Mahlzeiten und das Einatmen von Rauch in der Umgebung können ihre Atemwege belasten. Doch Weihnachten muss nicht atemberaubend sein! Mit diesen Tipps lassen sich die Feiertage in vollen Zügen genießen:
Atemfrische Luft genießen:
Statt sich vom kalten Winterwetter abschrecken zu lassen, sollten gerade COPD- und Asthma-Patient:innen die frische Luft genießen – allerdings eher in Maßen. Kurze Spaziergänge in der Natur können belebend sein, doch dabei ist es wichtig, sich vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Denn auch kalte Luft kann ein Auslöser von Exazerbationen sein.Bewusstes Essverhalten praktizieren:
Die festliche Tafel lockt mit köstlichen Speisen, doch für empfindliche Atemwege können große Mahlzeiten eine Belastung darstellen. Der Grund: Ein voller Magen drückt das Zwerchfell nach oben – die Atmung wird dadurch mühsamer. COPD- und Asthma-Patient:innen sollten deswegen darauf achten, eher kleinere Portionen zu essen und die Mahlzeiten über den Tag verteilen, um sich das Durchatmen zu erleichtern.Wohltuende Atmosphäre schaffen:
Hier eine Duftkerze, da eine Schale mit würzigem Gebäck und in der Ecke ein frisch gefällter Tannenbaum: Das alles ist typisch für Weihnachten. Doch in Innenräumen sollten COPD- und Asthma-Patient:innen eine angenehme Atmosphäre für ihre Atemwege schaffen – und das bedeutet: frei von reizenden Stoffen wie Zigarettenrauch oder intensiven Duftstoffen. Das Verwenden von Luftreinigern und das Vermeiden potenzieller Auslöser tragen zur Erhaltung der Luftqualität bei. Trotz Heizung und kalter Außentemperatur sollte man zudem nicht darauf verzichten, kurz, aber effektiv Stoßzulüften.Rücksichtsvoller Umgang mit Aktivitäten:
Beim Planen von festlichen Aktivitäten ist es wichtig, Pausen einzuplanen und die Belastung niedrig zu halten. Patient:innen mit vorbelasteten Atemwegen sollten also darauf achten, ihre Energie sorgfältig einzuteilen, um unnötigen Stress auf ihre Atemwege zu vermeiden. So wird Weihnachten eine gute Übung dafür, Nein zu Erwartungen von anderen zu sagen – und stattdessen Ja gegenüber seinen eigenen Bedürfnissen.Virtuelle Alternativen erkunden:
Wenn die üblichen festlichen Aktivitäten zu herausfordernd sind, sollten Lungenpatient:innen virtuelle Alternativen in Betracht ziehen. Das Teilen von Festtagsfreuden in kleineren Gruppen oder über Online-Plattformen kann eine großartige Möglichkeit sein, ohne physische Belastung am festlichen Geschehen teilzunehmen. Zudem hat die Coronavirus-Pandemie dafür gesorgt, dass die benötigte Software inzwischen bei allen installiert und vertraut ist.Selbstfürsorge im Mittelpunkt:
Letztendlich steht die Selbstfürsorge im Mittelpunkt. Für viele gehört es an Weihnachten dazu, länger zu schlafen und in den Tag hineinzuleben. Dabei sollte man jedoch keineswegs vergessen, seine Medikamente weiter regelmäßig einzunehmen. Zudem hat eine Studie gezeigt, dass in der Vorweihnachtszeit überdurchschnittlich viele COPD-Patient:innen unter Exazerbationen litten. Als Grund vermutet man hier die erhöhte soziale Aktivität, kombiniert mit einem erhöhten Risiko, in dieser Zeit zusätzlich an einem akuten Atemwegsinfekt zu erkranken.
Indem COPD- und Asthma-Patient:innen diese Strategien umsetzen und auch ihr Umfeld dahingehend schulen, können sie nicht nur die festliche Jahreszeit in vollen Zügen genießen. Denn nach Weihnachten folgt Neujahr! Wer an den Feiertagen seine Atemwege schont, kann somit einen gesünderen Start ins neue Jahr erleben.
Die leichter-atmen.de-Reaktion wünscht allen treuen Leser:innen auch in diesem Jahr wieder ein entspannendes, fröhliches Weihnachtsfest!
Quellen:
– Johnston NW, McIvor A, Lambert K, Greene JM, Hussack P, Gerhardsson de Verdier M, Higenbottam T, Lewis J, Newbold P, Herath A, Jenkins M. The Christmas season as a risk factor for chronic obstructive pulmonary disease exacerbations. Can Respir J. 2010 Nov-Dec;17(6):275-81. doi: 10.1155/2010/460532. PMID: 21165349; PMCID: PMC3006150.
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