Derzeit hat der Winter ganz Deutschland fest im Griff – Minusgrade und eisiger Wind inbegriffen! Lungenpatienten mit Asthma und COPD kann das zu schaffen machen: Sie leiden unter verstärkten Atembeschwerden und die Symptome nehmen zu.
Was passiert in den Atemwegen?
Bei Temperaturen im Minusbereich strömt kalte, trockene Luft direkt in unsere Atemwege. Die Bronchien reagieren auf die kalte Luft, indem sie sich zusammenziehen. Was für gesunde Menschen ohne Atemwegsbeschwerden kaum gefährlich werden kann, ist für Lungenpatienten mit höherem Risiko verbunden.
Die bei COPD ohnehin verengten Bronchien ziehen sich dann noch weiter zusammen und behindern die Sauerstoffzufuhr. Zudem verstärkt die Trockenheit der Luft den Hustenreiz. Die Folge ist ein stark erhöhtes Risiko für zunehmende Atemnot und Exazerbationen.
Auch die chronisch gereizten Atemwege von Asthmatikern werden durch den steten Wechsel von trockener Heizungsluft und kalter Luft zusätzlich belastet.
So schützen Sie sich vor kalter Luft
Lange Wanderungen und Sport sollten vor allem COPD-Patienten im fortgeschrittenen Stadium bei starker Kälte eher vermeiden. Sehr empfehlenswert ist jedoch ein Spaziergang an der frischen Luft. Wer sich ausreichend schützt, ist auf der sicheren Seite:
- Schützen Sie sich gegen die kalte Luft, indem Sie unmittelbar bevor Sie raus gehen, eine Tasse warmen Tee trinken.
- Auch die Befeuchtung der unteren und oberen Atemwege schützt vor kalter Luft. Hier eignen sich salzhaltige Nasensprays für die oberen und Inhalationen mit Kochsalzlösung für die unteren Atemwege.
- Atmen Sie während des Spaziergangs grundsätzlich durch die Nase, um die Luft anzuwärmen, bevor sie in die Bronchien gelangt. Zusätzlich können Sie durch einen Schal atmen, den Sie um Mund und Nase wickeln. Das wärmt die Luft und macht sie feuchter.
- Zum Spazierengehen ist der Wald am besten geeignet. Hier ist die Luft feuchter, weil Bäume und Pflanzen Feuchtigkeit absorbieren und sie bei besonders trockener Luft wieder abgeben.
- Halten Sie Ihr Notfall-Medikament bereit, um bei zunehmenden Beschwerden schnell zu reagieren.
Atemnot bei COPD – Was tun im Notfall?
Als Lungenpatient:in in Atemnot zu geraten, kann sich bedrückend oder beängstigend anfühlen. Gerade im fortgeschrittenen Zustand der COPD ist außerdem schnelles Eingreifen gefragt. Glücklicherweise gibt es einen Notfallplan für solche Situationen. Weiterlesen
Generell sollten Sie in der kalten Jahreszeit übrigens keineswegs auf Sport verzichten: Wenn draußen kalte Luft die Atemwege reizt, führen Sie Ihr Bewegungsprogramm einfach drinnen durch, z.B. mit den Atemübungen von Michaela Frisch.
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