Diagnose COPD – Na und?!

Eine COPD-Erkrankung setzt keine zwangsläufige Abwärtsspirale in Gang. Im Gegenteil: Jeder Patient hat es selbst in der Hand!
von Jutta

In letzter Zeit erreichen mich (auch über die Kommentare hier im Blog) vermehrt Berichte von COPD-Patienten über Zukunftsängste und panische Zustände. Die Ursache sind häufig Ungewissheit über den weiteren Krankheitsverlauf und Sorgen über die Zunahme der Atembeschwerden.

Diesen Patienten antworte ich mit 3 Ausrufezeichen:

1. Die COPD muss nicht tödlich enden!

Jeder Patient hat gute Chancen, seine Lungengesundheit zu erhalten bzw. zu verbessern. Wer mit dem Rauchen aufhört (!), sich an die Therapie hält und sich ausreichend bewegt, schafft damit die besten Voraussetzungen. Manchen Patienten gelingt es sogar, Ihre Lungenfunktion so deutlich zu verbessern, dass sie fortan in ein niedrigeres COPD-Stadium eingestuft werden.

Die COPD muss also nicht – wie es ein Leser neulich hier im Blog befürchtete – zwangsläufig zur Sauerstoffflasche führen. Zudem ist nicht immer die COPD für eine allmählich sinkende Leistungsfähigkeit verantwortlich: Wie jeder Mensch unterliegen auch COPD-Patienten dem natürlichen Alterungsprozess! Wenn die körperliche Belastbarkeit im Alter sinkt, ist das also auch eine „normale“ Entwicklung.

2. Jeder hat es selbst in der Hand!

Es gehört zu den schönsten Momenten in meinen Lungensportgruppen, wenn die Teilnehmer merken, dass sie Ihr allgemeines Befinden selbst stark beeinflussen können. Wichtig ist dabei die Erkenntnis: Kein Arzt und kein Medikament der Welt kann mir die Krankheit abnehmen – ich selbst bin gefordert!

Sport und Bewegung sind also eine gute Methode, um den eigenen Körper wieder als Quelle von Kraft und Selbstbewusstsein zu erleben. Schon kleine Erfolge können Großes bewirken – allein die Erfahrung, dass man auch mit einer COPD seine Belastbarkeit wieder steigern kann, setzt ungeahnte Energien frei!

3. Lerne, mit der Krankheit zu leben!

Eine chronische Lungenerkrankung wie die COPD geht auch mit Einschränkungen einher. Wer weiter raucht oder sich ständigem Stress aussetzt, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen. Mit den Grenzen der eigenen Belastbarkeit sollte daher jeder Betroffene lernen zu leben.

Wichtig ist dabei die Fähigkeit, mit seinen Kräften hauszuhalten. Gehen Sie alles etwas langsamer an und achten Sie auf Stress- und Erschöpfungssignale. Zudem ist es sehr empfehlenswert, kleine Pausen mit Übungen zur Atementspannung in den Alltag zu integrieren, um die Abwehrkräfte immer wieder neu aufzuladen.

Mehr Tipps: Die 10 besten Tipps bei COPD

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92 Kommentare
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Margit
2 Monate zuvor

Hallo.

Ich bin Margit und weiss seit kurzem dass. Ich copd habe

Ich habe so große Angst und meine Gedanken kreisen nur …was hilft?

Monika
3 Jahre zuvor

Hallo Jutta,

ich nehme auch das Cornet und habe nach der Übung immer das Gefühl, dass ich besser durchatmen kann. Wäre an weiteren Anregungen sehr interessiert.

Liebe Grüße
Monika

Biggi
3 Jahre zuvor

Hallo Jutta,

vielen Dank für Deine informative Zeilen. Das Cornet kenne ich nicht, ich habe irgend ein anderes Atemübungsgerätchen, mit dem ich durch das Gerät tief einatme und dann nach 2 Sek. Luft anhalten in verschiedenen Variationen, aber mit Druck, ausatme. Dies soll meine Stenose weitern. Ich muss aber erst beim nächsten Apothekenbesuch fragen, wie das Gerät heißt.
Lieben Gruß,
Biggi

Ursula
3 Jahre zuvor

Liebe Jutta

Vielen Dank für Deine Zeilen, ja ich probiers immer wieder mit Atemwahrnehmung oder
Atemübung wie ich dazu sage. Meistens hilft sie mir auch, wenn ich in einer schlechten Atemsituation bin, ebenso das Cornet, weil man damit quasi gezwungen wird durch die Nase einzuatmen und langsam durch das Cornet auszuatmen.
Über weitere Anregungen zur Atemwahrnehmung würde ich mich sehr freuen.
Jetzt bin ich in der glücklichen Situation wieder 2 -3 mal pro Woche in einem medizinischen Fitnesscenter trainieren zu können (Kraft und Ausdauer) dazwischen baue ich eben solche Dinge wie Atem- und Dehnübungen ein.
Herzliche Grüsse an Alle von Ursula

Jutta
3 Jahre zuvor

Hallo an Alle,
das Wetter spielt tatsächlich eine große Rolle bei unserer körperlichen Empfindung mit einer Lungenerkrankung. An solchen Tagen sollte man möglichst etwas langsamer machen und die Arbeit etwas verlagern. Ich habe schon einige Male darauf hingewiesen, dass man seine eigene Grenzen mit einer chronischen Erkrankung erkennen und nicht überschreiten sollte. Bedeutet an solchen Tagen, wo man merkt: ich muss mich mehr anstrengen beim Atmen, es kostet mich mehr Energie, versuchen etwas langsamer durch den Tag zu kommen.
Genauso wichtig ist es tatsächlich wie in den letzten Meldungen angesprochen, zu inhalieren. Die meisten werden einen Vernebler verordnet bekommen haben. Ob mit oder ohne Medikamente, das Inhalieren ist sehr wichtig für die kranken Bronchien. Zusätzlich sollte jeder Lungenkranke noch min. einmal täglich mit dem RC-Cornet®PLUS oder dem Flutter seine Bronchien entlasten (je häufiger, um so besser).Wer dies regelmäßig durchführt wird den Unterschied ganz klar benennen können.
Bezüglich Unterschied, wer von Euch hat schon die Atemwahrnehmungsübungen versucht und konnte feststellen, wie tief man atmen kann und wie ruhig man von dieser Übung wird? Vielleicht konnte diese Übung mal jemand bei einer Angstsituation einsetzen und hat sie dadurch in den Griff bekommt? Ich hätte so gerne diesbezüglich Rückmeldungen von Euch.
Mir ist durchaus bewusst, dass ich schreibe, tut dies , macht jenes, aber ganz ehrlich, wir haben keine Krankheit, die mit Pillen oder Spritzen behandelt werden kann. Wenn es dir, mir, uns besser gehen soll, muss JEDER für SICH SELBST mit seinem Körper etwas tun. Nicht der Arzt, nicht der Partner oder sonst wer. Jeder der sich dieser Verantwortung entzieht und versucht es auf andere abzuwälzen, beschummelt sich selbst und muss mit den Folgen daraus umgehen.

Ich würde euch noch gerne weitere Atemwahrnehmungsübungen zeigen, dafür bräuchte ich aber -für meine Motivation- eure Rückmeldungen.

Lieben Gruß
Eure Jutta

Biggi
3 Jahre zuvor

Hallo Gabi, hallo Mechthild,

Das Inhalieren mit Salzlösung 3 % hilft sehr, damit sich der Schleim löst. Dein Arzt hat es Dir nicht verordnet, weil Du das selber zahlen musst und es ist nicht billig. Über Silvester war ich im Krankenhaus und die haben mir eine 3-%-Lösung von einer anderen Firma gegeben: „Pädiasalin 3 % Inhallationsampullen“. Die sind viel billiger (trotzdem noch teuer, 1 Packung mit 60 St. 29,60 Euro, ich bestelle aber immer über das Internet und dann gleich 4 Packungen a 60 Stück. Damit inhalliere ich 2 x täglich.

Liebe Mechthild, bei der momentanen Wetterlage bekommen wir alle nicht so gut Luft und je wärmer es wird, um so schlimmer wird es. Hängt also mit dem Wetter zusammen.

Lieben Gruß, Biggi

Mechthild Szelag
3 Jahre zuvor

Ich werfe 2 × tgl. meinen Pari Boy an, mit Salbu Fertiginhalat, Ipratrpium und NACL. Trotzdem geht’s mir heute bei der drückenden “ Gewitterluft “ absolut mies. Wem geht’s ähnlich und was macht ihr ?

Gabi
3 Jahre zuvor

Hallo Biggi,
Seit März habe ich einen neuen Lungenfacharzt. Er hat mir einen Vernebler verschrieben und ein Medikament zum Inhalieren (Ipramol).
Salzlösungen inhaliere ich nicht. Vielleicht sollte ich meinen Lufa das nächste mal darauf ansprechen.
Gestern war ich dort, es ist verflixt, aber vor der Praxis entleert sich mein Gehirn und ich vergesse die Hälfte der Fragen, die ich stellen wollte.
Merkst Du eine Verbesserung mit den Inhalationen?
Viele Grüsse
Gabi

Biggi
3 Jahre zuvor

Hallo Ihr Lieben,
ich lese immer wieder von Atemübungen, Bewegung, Sport usw., was ich auch alles mache. Aber mein Lufa hat mir vor einem Jahr auch einen Vernebler verschrieben und seit dieser Zeit inhaliere ich 2 x täglich Salzlösungen. Macht Ihr das auch?

Lieben Gruß, Biggi

Ursula
3 Jahre zuvor

Hallo Alex
In erster Linie denke ich, ist es die Bewegung und zwar jeden Tag, ebenso 2 x tägliche Übungen mit dem Cornet (Ausatemtrainer) nachdem die Fitnessstudios vor Weihnachten geschlossen wurden, hab ich mir aus dem Internet div. Übungen zusammengestellt u.a. auch von Nico Lorenz ein 12 minütiges Atem- und Bewegungstraining, auch die Übungen hier auf „leichter – atmen“ sind sehr hilfreich.
Nun kann ich seit April wieder ins med. Fitness gehen und dort 3 x pro Woche Kraft und Ausdauer trainieren. Nun man kann auch draussen viel machen, aber mir ist gleich zu nass, zu kalt, zu windig etc 🙂
Ja, warum ich überhaupt so „abgestürzt“ bin? Keine Ahnung, kein Infekt nichts…
Liebe Grüsse Ursula

Anne
3 Jahre zuvor

Hallo Alex,
aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das Annehmen unserer Krankheit das Allerwichtigste ist. Wenn ich täglich den Kampf führe, „warum habe ich gerade diese Krankheit, ich will das alles nicht, ich will mein altes Leben wieder haben usw.“ können sich die Werte nicht verbessern. Regelmäßige Einnahme der Medikamente, Atemübungen, Bewegung (Sport, Schwimmen, Fahrrad fahren (E-Bike?) oder einfach nur spazierengehen, so wie jeder kann. Das alles hört sich ziemlich Schulmeisterhaft an, soll es aber nicht sein. Es sind meine eigenen Erfahrungen.
Allen weiterhin gut Luft.

Anne

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