Medikamente bei COPD – Die 3 häufigsten Fragen

Medikamente sind für uns COPD-Patienten ein zentraler Bestandteil der Therapie. Trotzdem besteht häufig Verwirrung hinsichtlich Auswahl, Therapietreue und Anwendung der verschriebenen Medikamente. Auf die 3 häufigsten Fragen möchte ich hier kurz eingehen.
von Jutta

Welches Medikament ist das Richtige für mich?

Bei einer COPD gibt es nicht das „eine“ richtige Medikament. Jeder Wirkstoff hat Vor- und Nachteile und wie ein Patient ein Medikament verträgt ist stark vom Einzelfall abhängig.

Bei der Wahl des Medikaments ist deshalb die Zusammenarbeit von Arzt und Patient gefragt. Die Vielzahl unterschiedlicher Medikamente mag für den Einzelnen verwirrend sein, den Ärzten erlaubt sie, die Therapie möglichst genau auf den Einzelfall abzustimmen.

Die grundlegende Einstellung der Therapie übernimmt der Lungenfacharzt. Mit ihm besprechen Sie die Wahl des Medikaments und die erwünschte Wirkung. Der Hausarzt übernimmt dann die Überwachung der Ergebnisse und ggf. die Anpassung der Dosierung.

Muss ich die Medikamente regelmäßig einnehmen, auch wenn es mir gut geht?

Ganz eindeutig: Ja! In Phasen relativer Beschwerdefreiheit vernachlässigen viele Patienten die Einnahme der Medikamente oder setzen sie gar ganz ab. Ein Fehler! COPD ist eine chronische Erkrankung. Die Entzündung der Bronchien ist auch in beschwerdefreien Phasen immer vorhanden und muss konstant behandelt werden.

Wenn die erhoffte Wirkung eines Medikaments nicht eintritt oder starke Nebenwirkungen auftreten, konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie die Medikation verändern.

Übrigens: Nicht jeder Wirkstoff wirkt unmittelbar nach der Einnahme. Geben Sie einem Medikament also genügend Zeit, seine Wirkung zu entfalten.

Wie wende ich die Medikamente richtig an?

Das beste Medikament bleibt wirkungslos, wenn es nicht in die Lunge gelangt. Der Wahl des richtigen Inhaliergerätes kommt also eine ebenso große Bedeutung zu wie der Wahl des Medikaments.

Um Fehler bei der Inhalation zu vermeiden, können Sie Ihren Apotheker um eine Einweisung in die richtige Anwendung Ihres Geräts bitten. Viele Hersteller bieten auch Schulungen oder Videos auf Ihrer Webseite zu speziellen Inhaliergeräten an. Für die Anwendung von Dosieraerosolen empfiehlt sich zudem der Einsatz einer Inhalierhilfe.

Ich freue mich wie immer auf Eure Berichte und Erfahrungen zum Thema!

Quellen:
– Foto: Paffy69 / istock.com

w

Hier haben Sie die Möglichkeit, einen Kommentar zu hinterlassen oder eine Frage zu stellen. Bitte beachten Sie dabei unsere Richtlinien für Kommentare.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
78 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Rudi1954
3 Monate zuvor

ich männlich70Jahre alt. Habe COPD4 Gold mit Emphysem. Mein Lungenfacharzt empfiehlt mir seit längerer Zeit zur Lungenreduzierung mit Ventilen
Hat jemand mit solchen Ventilen Erfahrungen gemacht (negative wie Positive)

Arthur
3 Monate zuvor

welche sit das beste Medikament für eine bessere Sauerstoffsättigung?

Elisa
3 Monate zuvor

Ich habe COPD und bekomme auch einen Cortison Spray,den nehme ich bei Bedarf. Mir hilft dieser Spray.Hat jemand eine alternative,statt neun Monate Cortison zu inhalieren. Bin gespannt auf eure Erfahrungen. Grüessli Elisa

Brigitte Weber
6 Monate zuvor

Hallo liebe Leute, mein Pneumologe will mich in eine Thoraxklinik schicken, um dort Ventile eingesetzt zu bekommen. Hat jemand damit Erfahrung, helfen die? Ich bin Copd III-Patient. Vielen lieben Gruß, Biggi

Julchen
6 Monate zuvor

Hallo liebe Leute ich habe wegen meiner anhaltenden starken Hustenkrämpfe das Mittel Montelukast 10 mg am Abend ein zu nehmend vom Lufa verschrieben bekommen. Allerdings beängstigen mich die Nebenwirkungen sehr.. Hat da Jemand damit Erfahrungen? Vielen lieben Dank im Voraus Julchen

Gessner Annemarie
7 Monate zuvor

Ich habe zu BEVESPI eine Frage.
Dieses Spray soll ich morgens 2 Hub und abends 2 Hub nehmen. Im Beipackzettel steht leider nichts über den Zeitabstand. Bei 12 Std. Abstand bekomme ich aber Probleme. Hat von Euch vielleicht damit Erfahrung? In der Apotheke konnte man mir nicht weiter helfen.
trelegy habe ich überhaupt nicht vertragen.
Nachts habe ich seit 10 Jahren ein Atemgerät und bekomme seit Nov. zusätzlich Sauerstoff, wodurch ich wieder bei 37% bin.

Gernot
1 Jahr zuvor

Ist es sinnvoll, Ultibro und Salbutamol gleichzeitig zu inhalieren?

Dorchen
1 Jahr zuvor

Hallo zusammen,
ich bin 68 Jahre alt und habe COPD Stadium Gold A III. Mein FEV1 Wert war bei der letzten Lufu 39%.
Dass ich jahrelang so viel geraucht habe, ärgert mich sehr … aber die Uhr zurückdrehen kann ich leider nicht mehr. Vielleicht kennt das der/die Eine oder Andere von euch.
Meine Frage geht in den mentalen Bereich. In unserem Familienkreis gibt es eine Person, die mich ständig auf meine COPD anspricht. In einer Form, in der sie mir immer und immer wieder vor Augen hält, wie krank ich bin.
„Das wird ja nie mehr besser“ oder „Die Krankheit schreitet schnell voran“. Vor ein paar Tagen habe ich im Familenkreis erwähnt, dass wir überlegen, vor Weihnachten noch 14 Tage auf die Insel zu fahren, wir aber noch am Überlegen sind.
Sofort fasste sie sich an die Bronchien und meinte, dass sie das verstehen könne, denn die kalte Luft wäre ja überhaupt nicht gut für meine Gesundheit. Ich habe ihr erklärt, dass wir nicht wegen der kalten Luft drüber nachdenken würden, sondern generell wegen des Wetters, denn wenn es nur regnet, macht es keinen Spaß zu radeln. Uns jedenfalls nicht.
Vor einiger Zeit habe ich mal erwähnt, dass ich sehr gern mal wieder in den Süden fliegen möchte. Prompt kam die Antwort, dass ich das mit meiner Lunge nicht mehr hinkriegen würde. Und wieder habe ich mich erklärt, dass meine Ärztin bei Flügen innerhalb Europas grünes Licht gibt.
Letztendlich hatten mein Mann und ich vor Wochen Corona. Es war ein sehr milder Verlauf, wir hatten wahnsinnig viel Glück. Und wieder kamen Anspielungen, dass das bei meiner Vorerkrankung sehr ungewöhnlich sei.
Ich bin weiß Gott nicht auf den Mund gefallen, aber in dem Punkt stehe ich regelrecht neben mir. Sie trifft immer wieder den wunden Punkt.
Kennt das jemand von euch? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?
Ich wünsche einen schönen Abend.
Liebe Grüße

Günter
2 Jahre zuvor

Habe anstatt Trimbow jetzt Trelegy bekommen. Nach dem Inhalieren stets blaue Fingernägel und auch sonst keine spürbare Verbesserung.

Vera Gravenstein
2 Jahre zuvor

Hat jemand Erfahrung mit dem lungwntrainer P100 idiag

Ursula
2 Jahre zuvor

Danke für Eure Antworten zu Trelegy Ellipta. Eine Bekannte hat mir den Tipp gegeben vor dem Inhalieren mit dem Medikament, mit Salzlösung zu inhalieren, damit die Atemwege gut befeuchtet sind. Hab‘s gemacht und ja es ist richtig gut.
Julchen, die Frage wie oft du Cortison für 5 Tage nehmen darfst, kann dir wahrscheinlich am ehesten dein HA oder Lufa beantworten.
Allen hier einen schönen Sonntag und liebe Grüsse Ursula

Julchen
2 Jahre zuvor

Hallo kann mir vielleicht jemand sagen wie oft im Jahr man Kortison jeweils 5 tage Stoßtherapie nehmen darf bei einer Exazerbazion? Vielen Dank im Voraus.. ich habe immer ein mulmiges Gefühl wenn ich Kortison Tabletten nehme weil es mir schon wieder schlecht geht. Ich habe COPD nach Gold 3 Euch allen viel Luft..

Abonnieren Sie unseren
LEICHTER ATMEN Newsletter

Tipps und Infos für gesunde Atemwege!

  • für alle, die besser atmen wollen
  • kostenlos und bequem per E-Mail
  • kompakt einmal im Monat

Informationen zur Anmeldung erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.