7 hilfreiche Tipps für den Umgang mit COPD

Kein Zweifel: Einer der wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Therapie von COPD sind Medikamente – besonders für den Fall einer plötzlich auftretenden Atemnot. Doch auch darüber hinaus gibt es einige Tipps und Tricks im Alltag, wie man seinen Körper zusätzlich unterstützen kann.
 | 07.06.2022

Es gibt Momente, da geht es nicht mehr so richtig vorwärts – sei es ganz durch eine plötzlich auftretende Atemnot oder weil man seit Wochen Stress auf der Arbeit hat. Das Resultat: Die COPD verschlechtert sich oder ist schwerer zu kontrollieren. Was hilft mir jetzt am meisten weiter?

7 Tipps für einen besseren Umgang mit COPD

Prinzipiell gilt: Keine COPD ist wie die andere – und kein:e Patient:in ist wie der oder die andere. Deswegen wäre es wenig sinnvoll, nach dem Gießkannenprinzip Ratschläge zu verteilen, die für alle Lungenpatient:innen gleichermaßen sinnvoll sind. Dennoch gibt es Tipps oder Strategien, die sich für viele als hilfreich erwiesen haben – unabhängig vom COPD-Stadium oder der Medikation.

  1. Wer das Gefühl hat, nicht genügend Luft zu kriegen, wird schnell hektisch. Das ist verständlich, denn in Atemnot zu geraten, ist ein Zustand, der einem Angst machen kann. Doch abgesehen vom Notfallspray gibt es einige sehr einfache Tricks, wie man das Gemüt und die Lunge schnell und effektiv beruhigt. Gerade in stickigen Räumen kann es beispielsweise schon helfen, ein Fenster zu öffnen, sich hinzusetzen und das Gesicht zu “belüften” – bei Windstille verschafft auch ein kleiner Handventilator Abhilfe. Dieser frische Luftzug kann Atemnot effektiv mildern.
  2. Atemerleichternde Körperhaltungen können außerdem ein echter Rettungsanker sein: Positionen wie der Kutschersitz oder die Torwartstellung arbeiten aktiv damit, den Thorax zu entlasten, den Brustkorb zu weiten und die Atemhilfsmuskulatur zu unterstützen. Die Folge: Betroffene können besser durchatmen und die Atemnot wird gemindert.
  3. Prinzipiell gilt nicht nur für Patient:innen mit chronischen Erkrankungen: Nicht gegen die biologische Uhr arbeiten. Doch das sagt sich so leicht! Was das konkret für Betroffene von COPD bedeutet: Wer morgens mit festsitzendem Sekret zu kämpfen hat, sollte nicht alle Erledigungen des Tages in die Morgenstunden legen.
  4. Rollatoren sind gerade für ältere Patient:innen eine vielseitig einsetzbare Alltagshilfe. Denn durch das aufgestützte Gehen wird der Thorax entlastet, was wiederum auch die Atemhilfsmuskulatur unterstützt. Zudem hat man so Einkaufskorb oder Handtasche immer bei sich, ohne sich mit schwerem Gepäck abmühen zu müssen – gerade für sauerstoffpflichtige Patient:innen eine wahre Erleichterung!
  5. Anders als viele denken, ist es nie zu spät für die pneumologische Rehabilitation, umgangssprachlich oft “Kur” genannt. Sie kann Betroffenen wieder neue Kraft geben, hilfreiches Wissen mitgeben und eine Auszeit schaffen – unabhängig vom Stadium der COPD. Denn auch ältere und stark eingeschränkte Patient:innen können von einer Reha profitieren.
  6. Typisch für viele Lungenpatient:innen ist, dass sie mit der Zeit eine veränderte Atmung bekommen: beispielsweise zu flach, zu schnell oder zu sehr in der Brust hinein. So wird die Lunge aber nur unzureichend belüftet. Was helfen kann, ist eine Atemtherapie. Dadurch lernen Betroffene, wieder bewusster zu atmen. Der Effekt: Die Atmung wird vertiefter und länger – und somit effektiver. Denn so werden die Atemwege geweitet und festsitzender Schleim gelöst.
  7. Wer seiner Lunge langfristig etwas Unterstützung geben will, kann über ein Atemtraining nachdenken. Dabei wird nicht die Lunge an sich, sondern die Atemhilfsmuskulatur trainiert. Dazu gehört beispielsweise das Erlernen von Atemtechniken, die Atemnot gezielt lindern – oder Dehnübungen, die den Brustkorb mobiliseren und so die Beweglichkeit fördern. Eine sinnvolle Unterstützung bieten hier Atemtherapiegeräte, die einen Widerstand aufbauen oder durch sanfte Vibrationen dabei helfen, Sekret aus den Atemwegen zu lösen und abzuhusten. Bestimmte Systeme (z.B. RC-Cornet® PLUS, Flutter VRP 1®) werden gerade bei COPD und Lungenemphysem empfohlen und in der Regel auch von der Kasse erstattet.

Selbstverständlich ist keiner der oben genannten Tricks und Kniffe ein Ersatz für eine gut durchdachte und mit dem oder der Lungenärzt:in abgesprochene Therapie – inklusive notwendiger Medikamente und gegebenenfalls zusätzlichem Sauerstoff. Dennoch gibt es Tipps, die für nahezu jede:n COPD-Patient:in sinnvoll sein können – und die in den wichtigen Momenten für eine schnelle Erleichterung sorgen.

Quellen:
– Bodylife, 2022: Atemphysiotherapie und Atemtraining. Abgerufen am 19.05.2022 über https://www.bodylife.com/atemphysiotherapie-und-atemtraining/
– Arand, 2018: So kriegen Sie COPD-Patienten in die Gänge. Medical Tribune. Abgerufen am 18.05.2022 über https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/so-kriegen-sie-copd-patienten-in-die-gaenge/
– Foto: ??? / Shutterstock.com

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