Gespräche mit anderen chronisch kranken Patient:innen können wahre Wunder bewirken. Sei es beim Lungensport, wo man gemeinsam den Spaß an der Bewegung (wieder) erlangt oder in einer Selbsthilfegruppe: Solche Formate bieten COPD-Patient:innen Unterstützung, Informationen und die Möglichkeit, Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen – und beim Lungensport selbstverständlich noch die Bewegung. Doch wie läuft so ein Treffen ab und warum sollte ich mich einer solchen Gruppe anschließen? Und wo finde ich eine Gruppe in meiner Nähe?
Übrigens: Auch in einer Pandemie lässt sich zusammen Sport treiben oder notfalls virtuell treffen. COPD-Patientin und Lungentrainerin Jutta Bartsch berichtet, welche Alternativen sie und ihre Gruppe gemeinsam gefunden haben.
Was bringt mir der Austausch mit anderen Betroffenen?
Meist sind Selbsthilfe- oder Lungensportgruppen eine Vereinigung von Patient:innen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen: Sich unter ihresgleichen regelmäßig auszutauschen, einander Zuspruch zu geben und zu unterstützen – nicht nur aus Geselligkeit, sondern auch, um sich im Umgang mit Ämtern und Versicherungen gegenseitig zu helfen, mit denen COPD-Patient:innen häufig zwangsläufig zu tun haben.
Doch gerade Selbsthilfegruppen leiden unberechtigt unter einer Art Image-Problem: Bei vielen Menschen werden sie meist mit einem völlig veralteten Bild assoziiert. Filme, die Anonyme Alkoholiker-Treffen darstellen, zeigen oft einen Stuhlkreis oder dramatische Szenen, in denen eine Person ihre Vergangenheit aufarbeitet. Das entspricht jedoch selten der Realität. Wie sieht es stattdessen aus?
Häufig werden Selbsthilfe- oder Lungensportgruppen von engagierten Patient:innen oder Angehörigen ins Leben gerufen und geleitet. Denn wer tagein, tagaus mit einer chronischen Erkrankung lebt, kämpft mit Sorgen und Ängsten, die Gesunden völlig fremd sind – und nicht selten stößt man damit auf taube Ohren. Auch wer den Halbmarathon oder die anstrengende Wanderung aufgrund seiner Lungenprobleme absagen muss, wird nicht immer verstanden. Doch in einer Runde, die selbst aus Betroffenen besteht, kann man auf moralische Unterstützung zählen – und darauf, dass man keineswegs alleine ist.
Jetzt finden: Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe
Um Ihnen die Suche nach einer Gruppe zu erleichtern, haben wir eine Liste mit COPD-Selbsthilfegruppen in Deutschland erstellt: Liste mit Selbsthilfegruppen
Gemeinsam macht Bewegung mehr Spaß
Wem vor allem nach gemeinsamer Aktivität zu Mute ist, der kann sich einer Lungensportgruppe anschließen. Meist bieten geschulte Trainer:innen ein speziell abgestimmtes Programm für COPD-Patient:innen oder Betroffene anderer Lungenerkrankungen an. Hier gilt: Auf jeden und jede wird Rücksicht genommen – ganz egal, in welchem Alter, Stadium oder körperlichen Verfassung er oder sie sich befindet. Die gemeinsame Bewegung fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden – und nicht zuletzt die Lungengesundheit.
Bewegung tut gut! Vor allem Lungenpatient:innen wird empfohlen, sich regelmäßig zu bewegen – am besten in einer Lungensportgruppe. Denn hier ist das Programm speziell darauf zugeschnitten, COPD- und Asthma-Patient:innen zu leichterem Atmen zu verhelfen. Weiterlesen
Zusammen geht es leichter – das trifft auf fast alles im Leben zu. Niemand muss alleine mit den Komplikationen seiner Lungenerkrankung fertig werden oder sich im Regen stehen gelassen fühlen. Selbsthilfegruppen und Lungensport sind nur zwei Wege, wie man als chronisch Erkrankter mehr Wohlbefinden und Spaß in sein Leben lassen kann.
Quellen:
– Foto: fizkes / istock.com