Zuckerhaltige Allzweckwaffen?
Tatsache ist: Hustenbobons können wahre Helfer in der Not sein. Gerade im Winter wird die Raumluft durch das Heizen immer trockener und man verlässt seltener das Haus, um an die frische Luft zu gehen. Insbesondere Patienten mit Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD leiden daher nicht nur, aber besonders jetzt unter trockenen Schleimhäuten – und das provoziert den Hustenreiz. Zudem ist Mundtrockenheit allgemein eine häufige Nebenwirkung vieler Medikamente, die gegen Atemwegserkrankungen verabreicht werden.
Bonbons sollen dagegen den Speichelfluss anregen, die Schleimhäute damit wieder befeuchten und schließlich dabei helfen, festsitzenden, trockenen Schleim zu lösen. Das stillt den Hustenreiz – und nebenbei schmeckt es auch noch gut. Die Geschmacksrichtungen reichen von Honig über Eukalyptus, Salbei, Minze oder diverse andere Kräuter – für jeden ist etwas dabei. So unterschiedlich die Geschmäcker sind, so verschieden ist auch die Wirkung der Inhaltsstoffe: Ätherische Öle sollen helfen, schützenden Schleim zu produzieren, Eukalyptus und Minze sagt man eine antimikrobielle Wirkung nach. Ganz nebenbei sorgen gerade “schärfere” Geschmackssorten für ein frisches Aroma, das die Atemwege befreien soll.
Doch was ist sonst noch drin in den scheinbaren Allzweckwaffen? Klar: Zucker enthalten sie alle in der ein oder anderen Form. Denn selbst wenn auf der Verpackung “ohne Zucker” steht, enthalten die Bonbons zumindest Zuckeraustauschstoffe. Sie bilden die Basis und sorgen für den guten Geschmack. Dazu kommen Glukosesirup und Wasser – und natürlich die Kräuter oder Aromen, die den charakteristischen, süßen Geschmack ausmachen.
Übrigens: Ob Bonbons hart oder weich sind, hängt vor allem damit zusammen, wie sie hergestellt wurden. Je länger die klebrige Masse kocht, umso mehr Wasser verdampft und umso härter sind die Bonbons am Ende. Erst nach dem Kochen werden sie dann in ihre charakteristische Form gepresst – und damit sie nicht aneinander kleben bleiben, sind sie häufig mit einem Trennmittel überzogen.
„Rachenputzen“ geht auch anders
Ein Bonbon kann also wirklich wohltuend wirken und helfen, den “Rachen zu putzen”. Die süßen Helfer sollten aber immer nur zusätzlich eingesetzt werden, um sich im Falle akuter Mundtrockenheit schnelle Abhilfe zu verschaffen. Ein Spaziergang an der frischen Luft sowie regelmäßiges Lüften sorgen dagegen für echte Erholung der Bronchien – und helfen auch, einem trockenen Gefühl im Mundraum vorzubeugen.
Quellen:
– Deutsche Apothekerzeitung: Hustenbonbons – süßes Lösungsversprechen. 11.08.2020
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