Erinnern Sie sich noch?
- Weil Husten und Auswurf immer schlimmer wurden …
- Weil Atemnot jede Treppenstufe zur Qual machte …
- Vielleicht auch, weil Ihre Frau / Ihr Mann keine Ruhe ließ …
… deshalb sitzen Sie nun beim Arzt und warten nervös auf den Befund der Untersuchungen. Da ruft der Doktor Sie ins Sprechzimmer und sagt mit ernster Miene: „Sie haben COPD.“ Kurze Erleichterung – und dann der niederschmetternde Satz: „COPD ist eine chronische Krankheit und bisher nicht heilbar.“ Der Rest des Gesprächs rauscht an Ihnen vorbei.
Zum Abschluss drückt Ihnen der Arzt noch eine Informations-Broschüre über COPD und einen Flyer zur Nikotin-Entwöhnung in die Hand. Danach beginnt die Achterbahn der Gefühle … und die Recherche im Netz. „Doktor Google“ weiß jede Menge über COPD: fortschreitende Atemnot – 4 Krankheitsstadien – ungewisse Prognose! Wie soll man sich in diesem Chaos zurechtfinden?
Die gute Nachricht: Neben all den Hiobsbotschaften, gibt es ein paar hilfreiche Wegweiser, die Orientierung im Gefühls- und Gedankenchaos bieten!
1. „Die schlimmste Krankheit ist die Diagnose.“ (Karl Kraus)
Studien zeigen, wie sich die Diagnose einer chronischen Krankheit auswirkt: Die Worte „chronisch“ und „unheilbar“ lösen häufig Gefühle von Angst und Niedergeschlagenheit aus und beeinflussen den weiteren Verlauf negativ. Doch ganz egal, wie Ihnen die Diagnose COPD mitgeteilt wird – ob schonungslos oder einfühlsam, verständlich oder nebulös – für Sie als „Neukranker“ gilt vom ersten Augenblick an: Wohlbefinden und Lebensqualität stärken – trotz Erkrankung!
2. „Selbst-Fürsorge ist die erste Patientenpflicht.“
Ihre Gefühle von Angst, Schmerz, Einsamkeit, Kummer, Ärger, Schuld, usw. können und sollen Sie nicht unterdrücken. Sie sind diesen Gefühlen jedoch nicht hilflos ausgeliefert:
- Entwickeln Sie Selbst-Fürsorge (statt sich mit Selbst-Vorwürfen zu quälen).
- Gehen Sie so freundlich mit sich um, wie Sie mit Ihrer liebsten Freundin oder Ihrem besten Freund in einer solchen Situation umgehen würden.
- Nehmen Sie bewusst den gegenwärtigen Augenblick wahr (statt sich in düsteren Zukunftsvisionen zu verlieren).
3. „Wer den Kopf in den Sand steckt, bekommt erst recht keine Luft.“
Vielleicht sind Sie eher der Typ „Verdränger und Vermeider“? Dann erleben Sie zwar nach der Diagnose keine Achterbahn der Gefühle – Studien deuten aber darauf hin, dass sich Verdrängung und Vermeidung langfristig ungünstig auf Wohlbefinden und Lebensqualität auswirken. Dagegen hilft nur eines: Fassen Sie Mut!
Mut bedeutet nach der Diagnose COPD:
- Bekämpfen Sie mögliche Ursachen (v. a. Nikotin-Entwöhnung)
- Stehen Sie zur Krankheit (ohne Scham- und Schuldgefühle)
- Vermeiden Sie soziale Isolation (durch gemeinschaftliche Aktivitäten, z. B.Lungensport)
4. „Angst ist ein schlechter Ratgeber.“
Wenn Ängste das Ruder übernehmen, kommen Sie leicht vom Kurs ab. Da hilft ein guter Kompass beim Gegensteuern. Als Kompass eignet sich beispielsweise:
- ein weiteres Gespräch mit Ihrem Arzt (Bereiten Sie sich gut darauf vor. Schreiben Sie die wichtigsten Fragen auf. Lassen Sie nicht locker, bis Sie alles verstanden haben.)
- der Antrag auf eine Pneumologische Rehabilitation (Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, ob eine „Reha“ für Sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt hilfreich ist. Patientenschulungen in der „Reha“ vermitteln Kenntnisse und Fertigkeiten für das Leben mit COPD.)
- die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe (Nur Mut: Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Bitten Sie um erprobtes Informationsmaterial und – wenn notwendig – um praktische Unterstützung.)
Sollten Angst und Niedergeschlagenheit nach der Diagnose COPD über Wochen oder gar Monate anhalten, so zögern Sie nicht, sich psychologische Unterstützung zu suchen. In der Regel allerdings beruhigt sich das Chaos durch umsichtiges Verhalten (wie oben empfohlen) nach einiger Zeit.
Merkzettel für die Kühlschranktür
Merkzettel bieten Orientierung, indem sie uns an Dinge erinnern, die wir uns fest vorgenommen haben. Den heutigen Merkzettel können Sie sich gleich hier als PDF herunterladen.
Wenn Ihnen das ein oder andere Motto gefällt, drucken Sie den Zettel einfach aus, setzen Sie ein großes Ausrufezeichen vor Ihr Motto und kleben Sie ihn an Ihren Kühlschrank. Oder erstellen Sie selbst einen „Merkzettel“ mit Ihrem persönlichen Motto.
Wie ist es Ihnen ergangen?
Ich bin natürlich interessiert zu erfahren, wie es Ihnen nach der Diagnose COPD ergangen ist. Wenn Sie Lust haben, schreiben Sie,
- was Sie erlebt haben
- was Sie belastet hat
- wie Ihr „Motto“ lautet
- oder auch: wer oder was Ihnen geholfen hat, mit der Diagnose COPD leben zu lernen.
Lieber Alfons,
Fragen zur Wirksamkeit von Medikamenten besprichst Du am besten mit Deinem Hausarzt – da können wir hier leider keine Empfehlung für oder gegen ein Medikament aussprechen.
Alles Gute!
Ich habe seit 2009 COPD 3 nun habe ich in einem Video über Naturheilverfahren gesehen. Wo man L Arginine, Cordyceps, OPC empfohlen hat. Habe aber im Netz auch gelesen das L Arginin schädlich sein soll. Was stimmt
hallo Michael, danke für Deine schnelle Antwort. Beim nächsten Rezept werde ich den
Spiriva Respimat mal ausprobieren.
Liebe Grüße aus Kiel von Ingeborg
Hallo Jürgen,
COPD Gold 1 ist noch nicht so schlimm und Du hast es evtl. auch noch in der Hand, die Krankheit zu stoppen und evtl. auch wieder zu verbessern. Du schreibst von einem Herzinfarkt, aber nicht ob Du noch rauchst, was ja der häufigste Grund für eine COPD ist.
Wenn Du rauchen solltest, wäre das Aufhören damit ein erster Schritt zur Verbesserung. Jetzt zum Jahreswechsel idealer Zeitpunkt. Sport wäre ein idealer Begleiter zur Verbesserung deiner körperlichen Leistungsfähigkeit, unter Berücksichtigung deines Herzinfarktes, idealerweise in einer beaufsichtigten Sportgruppe mit Arzt.
Die einzelnen Stadien kannst du oben in der Kopfzeile unter COPD nachlesen. Hier sind die einzelnen Phasen sehr gut beschrieben.
Liebe Grüße
Michael
Hallo Ingeborg,
das Du beim Spiriva Handyhaler nicht wirklich merkst ob du inhaliert hast oder nicht ist vom Hersteller so gewollt. Es sind ja feinste Partikel die in die Lunge eindringen sollen. Wären sie dicker könnte man schlechter inhalieren, da die Lunge versuchen würde, die „Fremdpartikel“ wieder abzuhusten. Sprech mal mit deinem Arzt drüber, ob er dir nicht den Spiriva Respimat verschreiben kann. Ich hatte in der Vergangenheit beide Varianten und habe in der Wirkung keine Unterschiede gespürt, obwohl mit dem Respimat die Vernebelung noch feiner ist und deshalb leichter in die Bronchien eindringen kann.
Liebe Grüße
Michael
Hallo bei mir wurde durch mein Hertzinfakt nebenbei Festgestelt das ich COPD im Stadion Gold 1 habe. Für mich Brach eine Weltzusammen. Frage weis Jenand wie lange das ungefehr dauerr .bis die COPD in Stadion wechselt und ob die COPD in anderen stadion wechselt.wäre für jede Auskunft Dankbar.
hallo Peter, Dein Kommentar vom 10.04.2017
Du schreibst, Du wohnst hoch im Norden. Ich wohne in Kiel. Ist das weit von Dir ?
Ansonsten könnten wir uns auf ein Käffchen treffen.
Viele Grüße von Ingeborg
hallo, ich habe mal eine Frage in die Runde. Ich nehme morgens spiriva. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nur Luft einatme bzw. dass in der Kapsel gar kein Pulver drin ist.
Es ist ja im nachherein nicht nachzuprüfen wenn ich inhaliert habe. Die Kapsel ist leer ob etwas drin war oder nicht. Im Vorfeld kann ich nicht prüfen, da die Kapsel nicht durchsichtig ist. Hat jemand ähnliches auch empfunden ?
Durch den Apothekenskandal mit den Krebstabletten bin ich unsicher geworden.
Liebe Grüße und ein gesundes Jahr 2018 wünsche ich allen von Ingeborg
Hallo Magdalena,
Du solltest einen Lungenfacharzt oder zumindest Hausarzt befragen um auf der sicheren Seite zu sein.
Achtung : Ich bin kein Arzt und es ist lediglich eine Vermutung.
Bei COPD IV und Emphysem vermute ich eine Verkrampfung der oberen Atem-Hilfsmuskulatur. Dass kann durch Stress, Angst oder Überanstrenung ausgelöst werden. Du hast bei Deiner Diagnose sicher ein Notfallspray welches du zur Erweiterung dere Atemwege einsetzten solltest. Atme über Nase ein- und Lippenbremse aus. Wichtig ist, daß du Panik so weit es geht vermeidest. Leicht gesagt da ich weiß, daß es sehr schwer ist, sich gegen Panik zu wehren. Versuche dich so weit wie möglich zu entspannen. Wenn dir jemand beruhigend über den Rücken streicht kann dass auch helfen, beim Ausatmen evtl mit leichtem Druck auf die Rippen um das CO2 ausatmen zu erleichtern.
Wenn du das nächste mal bei deinem Facharzt bist, spreche ihn auch einmal auf Asthma an. Es kann vorkommen, das COPD Emphysem und Asthma zugleich im Krankheitsbild auftauchen.
Lass Dir von Deinem Arzt Atemphysiotherrapien aufschreiben zur Lockerung der Atemmuskulatur.
Ich hoffe, Du bleibst die nächste Zeit von Deiner Atem/Luftnot verschont. Aber denk dran. So schnell wie möglich mit einem Arzt darüber sprechen.
Liebe Grüße
Michael
Hatte letzte Nacht einen Verschluss im Halsbereich, konnte für Sekunden nicht mehr ein u ausatmen. Habe copd 4 mit emphysem , weiss nicht was ich davon halten soll.
Vielen Dank für die Antwort Michael,
Also, für zu Hause: 5mg für 3 Tage zur stoßtherapie. Im krhs bekam ich 5 Tage 50mg, aber tag für Tag ausgeschlichen. Bei mir stellte sich es wie bei dir dar. Ich blühte förmlich auf, Clown der Station (was auch meinem eher gutgelauntem Naturell entspricht), Riesenappetit. Zu Hause dann Tag für Tag regelrechter Absturz. Bis gestern, dann mein Hilferuf an euch. Also im Notfall habe was da, allerdings natürlich immer nur nach Rücksprache mit Lufa
Danke, nochmal und schönen restsonntag noch.
Suzy
Hallo Suzanne,
Prednisolon ist ja ein Cortison und wird zur Entzündungshemmung verordnet.
Leider schreibst du nicht wie hoch die Dosierung bei Dir ist und wie lange Dein Arzt es Dir verordnet hat. Bei mir hat es sich bei Einnahme > 20mg Stimmungsaufhellend und Appetittanregened ausgewirkt. Weitere Nebenwirkungen siehe Packungsbeilage.
LG
Michael
Ich hatte noch eine Frage: Kann mir jemand zu den Nebenwirkungen von prednisolon berichten? Stimmungsschwankungen ect.
Also in diesem sinne, schönen Sonntag. Gruß, suzy
Hallo an alle, nachdem ich gestern Nacht über diesen Blog die Möglichkeit hatte mich mal gehen lassen zu dürfen, habe ich nocheinmal inhaliert (nur Kochsalzlösung), dann nochmal forair und was soll ich sagen, geschlafen wie ein Baby. Heute guten Mutes noch einmal einen Plan gemacht. Ich bin der Manager meiner Krankheit. Bei so vielen Beiträgen von so vielen mutigen Menschen, denen es bestimmt noch schlechter geht und die trotzdem nicht aufgeben, wie könnte ich anders? So, also jenuch jejammert, wie der Berliner sagt. Jetzt also: lungensport, physio, schwimmen, Ernährung, evtl. im Frühjahr reha., das wurde schon vom neuen Arzt angesprochen. Ich möchte mich bei allen herzlichst für diesen Blog bedanken, das ist wirklich sehr wertvoll. So, soll ja nicht schon wieder nen Roman werden. Einen wunderbaren, atemreichen Sonntag und eine gute Woche an alle! Gruß, Suzy.
Hallo, ihr lieben Leute. Habe seit Mai 2017 die Diagnose copd. Erst hieß es Ich wäre noch am Anfang, dann wechselte ich nach 2 exazerbationen den Luft und letzte Woche nach stationärer prednisolon Therapie bin ich auf Gold IV. Es ist glaube ich schon wieder eine Verschlechterung im Anmarsch. Ich weiß nicht mehr weiter. Das rauchen habe ich gleich aufgegeben, hatte Bronchitis schon als Kind. Bin jetzt 56 Jahre. Ich lebe noch mit meinem Sohn, 24 zusammen,möchte auch meine große weg. Nicht aufgeben, aber belasten möchte ich meine Söhne (ältester ist34j.) auch nicht ständig. Ich bin nicht aufgeklärt worden über diese Krankheit. Ich bin bis Februar. 2017 bei einem Klienten mit copd zur Pflegeheime eingestellt gewesen, so hatte ich bereits einen gewissen Überblick. Trotz oder vor allem weil ich weiß was auf mich zukommt bin ich total panisch, kann nicht schlafen und hatte schon selbstmordgedanken. Jetzt bin ich zwar gerade in therapeutischer Behandlung, aber es sitzt mir die ständige angst vor der nächsten exazerbationen im Nacken. Wie oft kann man denn prednisolon innerhalb eines Jahres nehmen? Ich brauche vielleicht auch schon Sauerstoff. Bin jetzt eine Woche wieder nach dem krhs. zu hause und ich glaube es geht schon wieder los. Was kann ich tun? Vielen Dank im voraus, bin für jeden Rat dankbar. Mein Klient ist übrigens im Februar gestorben, nach 20 Jahren copd. Leider mußte ich auch feststellen, daß die Akzeptanz in der breiten Masse gegenüber dieser Krankheit noch fehlt, viele denken oft, naja selbst schuld. All das belastet mich sehr. Grüße an alle, suzanne
Hallo Frau Zourek,
ein sehr interessanter Beitrag .
Ich bin 55 Jahr und habe Copd Gold 3 und Lungenemphysem .
Können Sie mir sagen wieviel mg ich von diesen Mitteln am Tag einnehmen sollte Carnitin, arginin Vit.D3 und K2 und gibt es eine bestimmte Menge die man von opc einnehmen sollte.
Ich wäre Ihnen äußerst dankbar für eine Rückmeldung.
Ich habe irgendwie Panik , bin schon in therapeutischer Behandlung und nehme diesbezüglich auch schon Medikamente , meine Mutter ist letztes Jahr an Lungenkrebs gestorben und zwei weitere bekannte auch einer davon hatte auch Copd .
GGLG Sylvia Körber
Danke für die Hoffnung.
Ich hab Angst das er sich jetzt aufgibt. Ich werde mein möglchstes tun, ihm eine Stütze zu sein. Ich hoffe ER macht nur keinen Blödsinn.
Hallo Corinna,
natürlich ist eine COPD-Diagnose nicht schön, aber es gibt so viele therapeutische Möglichkeiten und Chancen, die Lebensqualität zu erhalten, dass man mit der Erkrankung sehr alt werden kann – also kein Grund zur Verzweiflung (wie du auch hier lesen kannst)!
Schau dich hier ein bisschen um und versuche deinem Freund eine Stütze bei der Bewältigung der Erkrankung zu sein.
Mein bester Freund hat die Diagnose COPD bekommen. Ich bin total fertig. Ich will ihn nicht verlieren. Ich habe so Angst.
Mein Mann hat coped 4 jetzt auch ein nicht kleinzelliges karzinom Sauerstoff Therapie hat er noch eine Chance zu überleben habe furchtbare Ängste ?weiß noch jemand Hilfe?