Die 10 besten Tipps bei COPD

Sie können selbst viel dafür tun, um gut mit COPD zu leben. Die wichtigsten Informationen kurz und knapp für Sie zusammengefasst.
 | 16.04.2019

Tipp 1: Vermeiden Sie lungengängige Schadstoffe!

In der Atemluft enthaltene Schadstoffe können für Lungenpatienten besonders bei dauerhafter Belastung gefährlich werden. Dabei handelt es sich z.B. um Zigarettenrauch, Feinstaub, Industrie- und Verkehrsabgase oder Noxen am Arbeitsplatz.

So können Sie sich schützen:

  • Für Raucher ist ein Rauch-Stopp der wichtigste Schritt. Patienten, die der Zigarette entsagen, leben im Schnitt 5-10 Jahre länger!
  • Wenn Sie Schadstoffen am Arbeitsplatz ausgesetzt sind (z.B. in der Bau-, Textil- oder Getreideindustrie), denken Sie über einen Wechsel in ein anderes Einsatzgebiet nach.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Ballungszentren mit hohem Verkehrsaufkommen und das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel in der Rush Hour.
  • Vermeiden Sie das Einatmen von Feuerrauch, wie er z.B. beim Verbrennen von Holz oder Kohle entsteht.

Tipp 2: Suchen Sie sich einen Lungenfacharzt!

Bei COPD und Lungenemphysem sollte die Behandlung grundsätzlich von einem Lungenfacharzt (Pneumologen) eingeleitet werden. Nur ein Facharzt verfügt über die notwendigen Geräte, die für eine möglichst genaue Diagnose erforderlich sind. Er kann deshalb besser als ein Hausarzt die angemessene Behandlung von COPD und Lungenemphysem sicher stellen.

Nach der Erstellung eines individuellen Therapieplans durch einen Lungenfacharzt übernimmt die weiterführende Betreuung wieder der Hausarzt. COPD-Patienten sollten jedoch ein- bis zweimal jährlich zur Kontrolluntersuchung ihren Lungenfacharzt aufsuchen.


Tipp 3: Halten Sie sich an die Therapie!

Die Wahl der richtigen Medikamente und ihre korrekte Einnahme sind bei COPD von großer Bedeutung:

  • Die Auswahl der Medikamente sollte ein Lungenfacharzt treffen.
  • Auch die Auswahl eines passenden Inhalators ist wichtig. Bitten Sie Ihren Apotheker um eine Einweisung in die richtige Anwendung, um Fehler bei der Inhalation zu vermeiden.
  • Setzen Sie die Medikamente auch in beschwerdefreien Phasen nicht ab.
  • Wenn die Wirkung eines Medikaments nicht eintritt oder starke Nebenwirkungen auftreten, konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie die Medikation verändern.
  • Nicht jeder Wirkstoff wirkt unmittelbar nach der Einnahme. Geben Sie einem Medikament also genügend Zeit, seine Wirkung zu entfalten.

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Tipp 4: Treiben Sie (Lungen-)Sport!

Gründe für sportliche Aktivität gibt es viele: Bewegung reduziert Atemnot, steigert die Belastbarkeit und erhält die Lebensqualität von COPD-Patienten.

An geeigneten Sportarten mangelt es nicht: Besonders geeignet für COPD-Patienten sind Sportarten, die eine geringe, aber konstante Belastung zulassen wie Wandern, Walken, leichtes Joggen, Radfahren, Tanzen, Schwimmen und Gymnastik.

Für Patienten mit fortgeschrittener COPD eignet sich vor allem Lungensport, der sich auf das Training mit Lungenpatienten spezialisiert hat. Lungensport wird in ganz Deutschland von Sportvereinen oder Reha-Einrichtungen angeboten.

Mehr zum Thema: Lungensport bei COPD


Tipp 5: Halten Sie sich auf dem Laufenden!

Zu einer erfolgreichen Therapie gehört neben einem kompetenten Lungenfacharzt auch ein informierter und selbständig handelnder Patient. Nutzen Sie also Informationsangebote von gemeinnützigen Beratungsstellen oder z. B. unseren leichter-atmen Newsletter.

Besonders eine Patientenschulung bei COPD stärkt die Kompetenz und Eigenverantwortlichkeit der Patienten. Die meisten Krankenkassen bieten solche Schulungen an. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Berater!

Ein guter Anlaufpunkt für COPD-Patienten sind auch die vielen Selbsthilfegruppen, die sich in ganz Deutschland gebildet haben. Information und Erfahrungsaustausch stehen im Mittelpunkt dieser Gruppen.

Finden Sie hier eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe


Tipp 6: Achten Sie auf Ihre Ernährung!

Die COPD bringt eine schleichende Veränderung des Energiehaushalts mit sich: Aufgrund vermehrter Anstrengung bei der Atemarbeit haben COPD-Patienten einen grundsätzlich erhöhten Energiebedarf. Über eine Ernährungsumstellung können Sie dieser Entwicklung jedoch entgegensteuern.

Zusammen mit der Bewegungstherapie hat diese Umstellung das Ziel,

  • das Idealgewicht zu halten bzw. zu erreichen,
  • die Muskelmasse zu erhalten bzw. aufzubauen,
  • die Belastbarkeit der Patienten im Alltag zu steigern
  • und Atemnot zu reduzieren.

Welche Ernährung für Sie die Richtige ist, hängt von Ihrem Körpergewicht und Ihrem Body Mass Index (BMI) ab.

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Tipp 7: Beugen Sie Atemwegsinfektionen vor!

Akute Infektionen sind für Lungenpatienten doppelt ungünstig: Zum einen sind die Erkältungssymptome bei ihnen oft besonders stark ausgeprägt. Zum anderen sind akute Infektionen häufig die Auslöser von Krankheitsschüben bei COPD (Exazerbationen).

So können Sie Atemwegsinfektionen vorbeugen:

  • Inhalieren Sie besonders in der kalten Jahreszeit regelmäßig Kochsalzlösung mit einem Ultraschall- oder Düsenvernebler (beides in Apotheken erhältlich).
  • Lassen Sie sich jährlich zu Beginn der Grippesaison gegen die aktuellen Erreger impfen.
  • Sorgen Sie zur Stärkung der Abwehrkräfte auch in der kalten Jahreszeit für ausreichend Bewegung.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und achten Sie besonders auf einen hygienischen Umgang mit Hilfs- und Lebensmitteln.

Tipp 8: Husten Sie richtig ab!

Für viele COPD-Patienten gehört das morgendliche Abhusten von zähem Bronchialschleim zur Tagesordnung. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Vorgang, denn das Sekret kann sich in den Atemwegen festsetzen und zur Verengung der Bronchien beitragen.

Um das Abhusten zu erleichtern, stehen den Betroffenen einige Mittel und Techniken zur Verfügung. Therapeutische Ansätze zielen daher in erster Linie darauf ab, den Bronchialschleim zu lösen oder zu verflüssigen.

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Tipp 9: Erstellen Sie einen Notfallplan!

Ein Krankheitsschub der COPD (Exazerbation) kann im fortgeschrittenen Stadium zu einem medizinischen Notfall mit starkem Husten und Atemnot führen. Einer solchen Situation steht man als Patient keinesfalls hilflos gegenüber!

Durch bestimmte Maßnahmen können Sie Notfälle kontrollieren und eine schnelles Zunehmen der Beschwerden verhindern. Dazu gehört die Einnahme eines Notfallmedikaments und die Anwendung bestimmter Atemtechniken. Am besten Sie planen eine feste Abfolge der Maßnahmen, um im Notfall schnell reagieren zu können.

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Tipp 10: Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung!

Eine chronische Lungenerkrankung wie die COPD geht auch mit Einschränkungen einher. Wer weiter raucht oder sich ständigem Stress aussetzt, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen. Mit den Grenzen der eigenen Belastbarkeit sollte daher jeder Betroffene lernen zu leben.

Wichtig ist dabei die Fähigkeit, mit seinen Kräften hauszuhalten. Gehen Sie alles etwas langsamer an und achten Sie auf Stress- und Erschöpfungssignale. Zudem ist es sehr empfehlenswert, kleine Pausen mit Übungen zur Atementspannung in den Alltag zu integrieren, um die Abwehrkräfte immer wieder neu aufzuladen.

Mehr zum Thema: Übungen zur Atementspannung

Quellen:
– Foto: Fotolia.com

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