Und damit hatte Hippokrates Recht, denn über die Nahrung nehmen wir Energie auf, die wiederum unseren gesamten Körper antreibt. Was wir essen und in welchen Mengen wir dies tun, hat also einen hohen Stellenwert für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden – gerade, wenn die Lungen ohnehin schon besondere Ansprüche stellen.
Mangelernährung einfach vermeiden
Vereinfacht gesagt: Die COPD kostet den gesamten Organismus Kraft. Daher ist es für Lungenpatienten dieser Art ganz besonders wichtig, dass sie sich nicht mit Nährstoffen unterversorgen. Auch, weil dadurch Gewicht und insbesondere Muskeln abgebaut werden, darunter die Atemmuskulatur. Ob Sie an Unter- oder Übergewicht neigen, lässt sich übrigens einfach über einen BMI-Rechner feststellen – hier könnte eine zusätzliche Ernährungstherapie sinnvoll sein.
Eine falsche Ernährung kann zudem verstärkt zu Infektionen der Atemwege und allergischen Reaktionen führen. Beispielsweise sind Fresszellen in den Lungenbläschen für die Abwehr und Zerstörung von Fremdkörpern zuständig, die in den Körper eindringen. Doch Studien zeigten, dass diese weniger aktiv sind, wenn eine Mangelernährung vorliegt. Die Folge: Die Atemwege werden anfälliger für Infekte.
Doch das lässt sich leicht vermeiden, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet. Am besten lässt sich dies an der Ernährungspyramide verdeutlichen. Je weiter unten das jeweilige Nahrungsmittel hier zu finden ist, desto mehr sollte man davon zu sich nehmen.
Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den eiweißhaltigen Produkten. Darunter zählen vor allem Fisch, Fleisch, Käse, Milch und Eier. Beim Fleisch empfiehlt sich jedoch, auf fettarme Sorten zurückzugreifen, beispielsweise Pute oder Hühnchen. An der Spitze der Pyramide stehen die Dinge, auf die so mancher von uns nur schwer verzichten kann: Süßigkeiten und zuckerhaltige Lebensmittel. Doch selbst wenn Sie aufgrund der COPD zu Untergewicht neigen, sollten sie lieber „gesund zunehmen“. Der verstärkte Zuckerkonsum führt dagegen eher zur Zunahme von Fett- als von Muskelmasse. Eine eiweißhaltige Ernährung wäre dann besser geeignet.
Bei den Fettquellen ist es wiederum wichtig, genügend Omega 3-Fettsäuren zu sich zu nehmen und weniger gesättigte Fettsäuren, die zum Beispiel verstärkt in Fertigprodukten oder Süßspeisen enthalten sind. Gesunde Fette befinden sich dagegen in Fischsorten wie Hering, Lachs oder Makrele.
Ernährung und ausreichend Bewegung – ein Patentrezept?
Oft vergessen: die Rolle der “flüssigen Nahrung”. Gerade Lungenpatienten sollten viel Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten in Form von Wasser, ungesüßten Tees oder dünnen Saftschorlen. Das löst den Schleim in den Bronchien und erleichtert so das Abhusten.
Allgemein empfiehlt sich eine Kombination aus nährstoffreicher Ernährung und ausreichend Bewegung. So gibt man dem Körper die optimalen Voraussetzungen, auch mit Atemwegserkrankungen wie COPD fit und gesund zu bleiben.
Quellen:
– Wouters, Schols (et al.): Nutritional depletion in COPD. Eur Respir Rev 1997; 7: 60-65
– Schols, Slangen, Volorris (et al.): Weight loss is a reversible factor in the prognosis of COPD. Am J Respir Crit Care Med 1998; 157: 1791-1797.
– Lungeninformationsdienst: Ernährung bei Lungenerkrankungen. (30.06.2017)
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