Ein lauschiger Abend vor dem Kamin, der Adventskranz mit vier roten Kerzen steht auf dem Tisch. Der Weihnachtsbaum ist festlich geschmückt und Glühwein wird ausgeschenkt. Was auf den ersten Blick wie eine gemütliche Weihnachtsszenerie klingt, kann für unsere Lunge eine Stresssituation darstellen. Doch worauf kann ich achten – gerade, wenn ich unter COPD oder Asthma leide?
- Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – aber bitte mit LED. Denn das freut nicht nur die Feuerwehr, sondern auch unsere Lunge. Beim Verbrennen von Kerzen mit Paraffin entstehen Dämpfe, die gerade Patient:innen mit COPD und Asthma stark belasten könnten. Als Alternative gelten elektrische Kerzen, die seit einigen Jahren im Trend liegen.
- Speziell an kalten und nassen Tagen machen viele ihren heimischen Kaminofen an. Doch beim Verbrennen entstehen oft schädliche Gase, die die Lunge zusätzlich zur trockenen Luft reizen können. Besser ist es, auf den Kamin zu verzichten – doch wer das nicht möchte, sollte dabei regelmäßig zu lüften.
- Weihnachten ist vor allem ein Fest der guten Düfte – sei es durch Duftkerzen, Räucherstäbchen, Duftlampen- oder Öle. Allerdings sind viele dieser Duftstoffe künstlicher Natur und können gerade Allergiker Lungen reizen. Wer also spürt, dass er in der Nähe solcher Gerüche häufiger husten, niesen oder sich räuspern muss, sollte sie meiden oder bestenfalls aus dem Raum entfernen.
- Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum – der Weihnachtsbaum zählt hierzulande zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfests. Doch auch, wenn es sich dabei um einen Nadelbaum handelt, so kann er eventuell allergische Symptome hervorrufen. Ganz besondere Vorsicht ist bei Schimmelsporen geboten, die entstehen, wenn der Baum lange in Innenräumen aufbewahrt wird. Es ist daher sinnvoll, ihn möglichst schnell nach Weihnachten zu entsorgen. Zudem sei vor Schnee- und Glitzersprays gewarnt, die häufig als Baumdekoration verwendet werden – sie sehen schön aus, können jedoch Stoffe wie Lösungsmittel und Co. enthalten, die die Atemwege reizen.
- Abgesehen von der Atemluft kann auch Stress die Atemwege in einen Alarmzustand versetzen. Für Lungenpatient:innen ist es daher empfehlenswert, bei Familienfesten und den damit verbundenen Traditionen zu hinterfragen: Tut mir das gut? Ist es möglicherweise zu viel für mich? Brauche ich Zeit für mich selbst? Falls dies der Fall ist, sollte man auf seinen Körper hören und sich dementsprechend Ruhe gönnen und seine Lieben um Unterstützung bitten.
- Sei es ein Eierpunsch oder der Verdauungsschnaps nach dem schweren Essen: Alkohol wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus und kann Symptome von Lungenerkrankungen verstärken. Übrigens – schon gewusst? Der “Verdauungsschnaps” ist ein Mythos. Er verlangsamt die Verdauung sogar eher, als sie zu beschleunigen.
- “Zwischen den Jahren” verlieren viele Menschen das Gefühl für die Zeit, weil sich ihr Alltag plötzlich ganz anders gestaltet. Dennoch sollten Lungenpatient:innen dabei nicht vergessen, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen. Wem das Zeitgefühl schnell entgleitet, der kann sich einen Wecker stellen oder in seinem Smartphone eine Erinnerungsnotiz einspeichern.
- Gerade seit der Pandemie sind die meisten Menschen für die AHA-Maßnahmen sensibilisiert. Wichtig ist nun, diese auch über die Feiertage nicht zu vergessen – erst Recht, wenn man sich mit vielen Freund:innen und Verwandten trifft. Daher gilt: Abstände einhalten, wo es geht, regelmäßig Hände waschen und Maske tragen, wo es möglich ist.
- Auch im Kreise der Familie und außerhalb der eigenen vier Wände ist es möglich, sein Atemtraining einzubauen. Hier bieten sich diverse Elemente aus Yoga und Tai Chi an, die sich einfach auf einer dünnen Gymnastikmatte nahezu überall durchführen lassen. Natürlich können ebenso Spaziergänge wohltuend auf die Lunge wirken – sie bieten gleichzeitig frische Luft und eine ausgleichende Bewegungseinheit.
- Die trockene Heizungsluft im Winter kann gerade für COPD- oder Asthma-Patient:innen eine Belastung darstellen. Wer seinen Atemwegen daher etwas Gutes tun will, sollte sie feucht halten – am besten mit Kochsalz-Nasenspülungen oder Salzinhalationen. Zusätzlich kann warmer, ungesüßter Tee helfen, die Atemwege zu befeuchten und festsitzenden Schleim zu lösen.
- Zu guter Letzt haben wir letztes Jahr den Lungen-Adventskalender veröffentlicht. Er enthält 24 hilfreiche Tipps für die Zeit rund um Weihnachten – hier finden Sie Anregungen für eine besinnliche und atemerleichternde Weihnachtszeit.
Wer einige Tipps beachtet und auf seinen Körper hört, wird trotz COPD oder Asthma ein wunderschönes Fest erleben können. Wir wünschen all unseren treuen Leser:innen eine entspannte und besinnliche Weihnachtszeit. Lassen Sie es sich und Ihrer Lunge gut gehen!
Quellen:
– Foto: Stockfour / Shutterstock.com